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München bietet Badegästen mehr Sicherheit

München bietet Badegästen mehr Sicherheit

Rechtzeitig zum Beginn der neuen Badesaison hat die Stadt München alle Notrufsäulen an ihren sieben städtischen Badeseen erneuert. Insgesamt 29 alte Melder wurden durch moderne Notrufsäulen der Björn Steiger Stiftung ersetzt. Erholungssuchende können damit bei Notfällen an Land oder im Wasser ganz einfach Hilfe rufen – auch wenn gerade kein Handy zur Verfügung steht. Die Maßnahme der Landeshauptstadt trägt erheblich zur Verbesserung der Sicherheit an den städtischen Badeseen bei.

Wenn es an einem Badesee zu einem Notfall kommt, ist schnelle Hilfe gefragt. Nachdem die älteren Notrufsäulen am Badesee Riem und an der Langwieder Seenplatte in den vergangenen Jahren immer reparaturanfälliger wurden und eine Ersatzteilversorgung nicht mehr gewährleistet war, hat die Stadt München den Austausch der Altsysteme an allen ihren sieben städtischen Badeseen gegen Notrufsysteme der neuesten Generation beschlossen. In diesem Frühjahr wurden insgesamt 29 alte Notrufsäulen an den Standorten Riemer See und Langwieder See sowie am Feldmochinger See, Lerchenauer See, Lußsee, Fasanerie See und am Regattaparksee von der Björn Steiger Stiftung durch moderne Technik ersetzt. Das Ziel des Projekts ist es, wertvolle Zeit zu sparen und Leben zu retten.

Die auffällig rot-weißen Notrufsäulen können somit zu Lebensrettern an Bayerns Binnengewässern werden. Ausgestattet mit einem Solarpanel sowie einem LTE-Modul funktionieren die neuen Säulen technisch völlig autark. Die Bedienung der Säule erfolgt per Knopfdruck und ist einfach gehalten. Die Sprachqualität ist sehr gut, Funkanbindung ist über das LTE-Netz garantiert. Betrieben werden die Säulen über Solarenergie, auf Erdkabel kann verzichtet werden. Dank eines eingebauten Akkus sind die modernen Säulen rund um die Uhr einsatzbereit.

Wird eine kritische Situation beim Badebetrieb erkannt, kann per Knopfdruck ein Notruf direkt an die örtliche Rettungsleitstelle übermittelt werden – auch, wenn es kein oder nur ein ganz schwaches Handynetz gibt. Die Standortdaten werden den Rettungskräften dabei automatisch zugeleitet, um eine schnelle Lokalisierung zu ermöglichen. Wird ein Notruf ausgelöst, läuft er in München primär bei den Einsatzkräften der vor Ort zuständigen Wasserrettungsstationen von BRK Wasserwacht oder DLRG auf. Dies verkürzt erheblich das therapiefreie Intervall im Notfall. Sind die Wasserrettungsstationen nicht besetzt, wird der Notruf automatisch an die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr München weitergeschaltet.

Ziel des Projekts ist es, wertvolle Zeit zu sparen und Leben zu retten.

Dr. Laura Dornheim, IT-Referentin und CDO der Landeshauptstadt München: „Endlich beginnt die Saison an den Badeseen wieder. Da ist es wichtig, dass in Notfallsituationen schnell geholfen werden kann. Ich freue mich, dass wir die Notrufsäulen an den sieben Münchner Badeseen, die das Baureferat unterhält, erneuert haben. Dank der guten Zusammenarbeit unserer beiden Referate, der Wasserwacht, DLRG und der Björn-Steiger-Stiftung kann jede*r im Fall der Fälle zügig Hilfe holen – egal ob das Handy im Auto liegt oder zu Hause.“

„Egal, ob im Sommer beim Badebetrieb oder im Winter beim Schlittschuhlaufen, dieses moderne Notrufsystem garantiert eine deutliche Verkürzung der Alarmierungszeit. Die Stadt trägt mit dieser Maßnahme erheblich zur Verbesserung der Sicherheit an den städtischen Badeseen bei“, betont Rudolf Brettner, Technischer Leiter der Wasserwacht München.

Rettungssäulen an Badeseen und Küstengewässern sind nach Ansicht von Andreas Mihm, Projektmanager der Björn Steiger Stiftung, auch in Zeiten des Mobilfunks von großer Bedeutung. Die Alarmierung funktioniere mit den Notrufsäulen schneller als mit dem Handy und zudem sei der Netzempfang nicht überall sicher: „Ich muss nur auf den Kopf drücken und die Leitstelle meldet sich und sie weiß sofort, wo der Unfallort ist. Das ermöglicht eine schnellere Rettung.”

Laut Mihm können Touristen zudem häufig wegen fehlender Ortskenntnisse nicht genau beschreiben, wo die Rettungskräfte hinmüssen. „Nicht nur bei Ertrinkungsnotfällen können die Notrufsäulen lebensrettend sein. Notfälle ereignen sich zu jeder Jahreszeit auch bei Spaziergängern, Fahrradfahrern und Joggern, die möglicherweise auch kein Mobiltelefon zur Hand haben. Notrufsäulen sind und bleiben ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum“, sagt Stiftungsmanager Mihm.

Auch künftig wird die im Jahr 2019 gestartete Kooperation der Björn Steiger Stiftung mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) dafür sorgen, dass bei Notfällen an Badeseen und Badestränden über Notrufsäulen Hilfe angefordert werden kann. Seit dem Projektstart konnten trotz Corona-Einschränkungen bereits rund 350 Säulen in Deutschland installiert werden. Für dieses Jahr ist der Aufbau von 200 weiteren Notrufsäulen geplant.

Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und der Verbesserung des Rettungsdienstes bzw. der Notfallversorgung.

 
Quelle
Björn Steiger Stiftung Pressestelle
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