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Hattingen: Gefahrguteinsatz und Brand an einer Photovoltaikanlage

Hattingen: Gefahrguteinsatz und Brand an einer Photovoltaikanlage

Ein einsatzreicher Tag liegt hinter den haupt- und ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr Hattingen. Ein Gefahrguteinsatz um 12:45 Uhr in einem Industriebetrieb an der Ruhrallee führte zunächst zu einem Großeinsatz für rd. 40 Einsatzkräfte. Ein Mitarbeiter des Unternehmens hatte im Kellerbereich einen chlorartigen Geruch wahrgenommen und die Feuerwehr alarmiert. Die vor Ort tätigen Mitarbeiter verließen umgehend das Gebäude und versammelten sich im Freien. Neben einer Vielzahl von Einsatzkräften wurden auch spezielle Einsatzmittel für Gefahrguteinsätze zur Einsatzstelle transportiert. Darunter die Abrollbehälter ABC und Atemschutz. Während sich Einsatzkräfte mit Chemikalienschutzanzügen für den bevorstehenden Einsatz ausrüsteten, wurde auf dem Firmengelände durch weitere Kräfte der Feuerwehr eine Dekontaminationsstrecke für die spätere Reinigung der eingesetzten Kräfte vorbereitet. Die hier eingesetzten Kräfte wurden ebenfalls mit speziellen Schutzanzügen ausgerüstet.

Der vorgehende Trupp führte zunächst Messungen der Umluft im Kellerbereich durch. Hier konnte eine geringe Chlorgaskonzentration gemessen werden. Im Rahmen der weiteren Erkundungen gab es keine Anzeichen für eine Leckage in der Produktionsstätte. Der Einsatzleiter entschied, die Räumlichkeiten zunächst mit einem Spezialgerät zu entlüften. Diese Maßnahme lief rd. 45 Minuten. Anschließend erfolgte eine zweite Messung durch die Einsatzkräfte. Diese zeigte einen deutlich geringere und kaum noch messbare Konzentration an Chlorgas in den betroffenen Räumlichkeiten, daher konnte der Einsatz der Feuerwehr Hattingen beendet und die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben werden.

Im Anschluss erfolgten umfangreiche Aufräumarbeiten vor Ort. Weitere Arbeiten folgen auf der Wache, damit die eingesetzten Gerätschaften wieder einsatzbereit sind. Gefahrguteinsätze sind nicht nur sehr personal-, sondern auch materialintensiv. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Unternehmens hat im gesamten Einsatzverlauf sehr gut funktioniert, sodass der Einsatz nach mehr als vier Stunden auch erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Eine Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt hat zu keinem Zeitpunkt bestanden. Dass die Hattinger Feuerwehr sehr leistungsfähig ist, zeigte die ebenfalls erfolgreiche Abarbeitung eines Paralleleinsatzes.

Eine Stunde nach Beginn des Gefahrguteinsatzes wurde ein Brand im Bereich einer Photovoltaikanlage an einer Gewerbehalle gemeldet. Von der Einsatzstelle Ruhrdeich konnten einige Einsatzkräfte entsandt werden. Weitere freiwillige Einheiten wurden alarmiert, sodass innerhalb kurzer Zeit 30 Einsatzkräfte an der Gewerbehalle an der Kreisstraße eintrafen.

Hier brannte an der Außenwand der Hauptkabelstrang einer auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage. Der Brandrauch ist bis in den Kellerbereich gezogen. Über eine Drehleiter kontrollierten die Einsatzkräfte die rund 300 qm große Anlage auf dem Dach. Im Keller wurden die Wechselrichter von den Modulen getrennt, da diese weiter Strom produzierten. Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz bekämpften den Brand von außen mit einem C-Rohr und verhinderten so ein Übergreifen auf das Gebäude. Der Energieversorger schaltete das Gebäude stromlos. Weitere Servicetechniker trennten im weiteren Verlauf des Einsatzes die einzelnen Module auf dem Dach. Während dieser Arbeiten wurden der in Brand geratene Kabelstrang weiter gekühlt. Nach rd. zwei Stunden konnte auch dieser Einsatz erfolgreich beendet werden. Einmal mehr konnten zeitgleich zwei größere Einsätze durch die gute Zusammenarbeit der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Hattingen erfolgreich abgearbeitet werden.

 
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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