Vermischtes

Hattingen: Feuerwehr Hattingen bildet 150 Einsatzkräfte in der Vegetationsbrandbekämpfung aus

Hattingen: Feuerwehr Hattingen bildet 150 Einsatzkräfte in der Vegetationsbrandbekämpfung aus

Anhaltende Hitzeperioden und geringe Niederschlagsmengen erhöhen das Risiko auf Vegetationsbrände. Dazu gehören sowohl Wald- als auch Feld- oder Böschungsbrände.

Auch wenn die Einsätze in Hattingen in diesem Jahr noch überschaubar und zum Glück nur geringeren Umfangs waren, hat die Ausbildungsabteilung der Hattinger Feuerwehr eine ganz besondere Ausbildung für alle Hattinger Brandschützer organisiert.

In Zusammenarbeit mit @fire, einer Organisation die weltweit im Bereich der Trümmerrettung aber auch in der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung tätig ist, wurde ein mehrstufiges Ausbildungskonzept ausgearbeitet.

Im Vorfeld fand ein dreistündiger Unterricht statt, in dem die theoretischen Inhalte vermittelt wurden. In den letzten drei Wochen ging es für die Einsatzkräfte aus Haupt- und Ehrenamt dann im wahrsten Sinne des Wortes “ins Feuer”.

Am Laaker Weg in Elfringhausen stellten Pächter und Eigentümer ein abgeerntetes Feld als Übungsfläche zur Verfügung. Ein besonderer Dank geht hier an die Familien von Scherenberg und Börter.

An drei Samstagen wurden die Einsatzkräfte zunächst an fünf Stationen ausgebildet, bevor das Erlernte dann in einer gemeinsamen Abschlussübung an einer brennenden Fläche umgesetzt werden konnte.

Bei Vegetationsbränden sind besondere Löschtechniken anzuwenden. Auch an die Ausrüstung werden andere Herausforderungen gestellt. So gilt es mit der knappen Ressource Wasser sehr gezielt und sparsam umzugehen. In Löschrucksäcken werden 20 Liter Wasser transportiert und sehr gezielt vor Ort eingesetzt. Den Einsatzkräften, denen sonst ein Vielfaches an Löschwasser zur Verfügung steht, lernen hier, das wenige Wasser sehr bewusst und z.B. nur zum Niederschlagen von Flammen einzusetzen.

Man muss sich im Klaren darüber sein, dass mit dieser Löschtechnik, z.B. in Verbindung mit Feuerpatschen, nur ein Ausbreiten des Feuers verhindert wird, nicht aber das vollständige Löschen. Auch der Aufbau eines Löschangriffs in unwegsamen Gelände mit besonders leichtem Schlauchmaterial konnte hier sehr praxisnah geübt werden.

Während es z.B. bei einem Brand im Gebäude zunächst erforderlich ist, ausreichend Schlauchmaterial vor dem Betreten des Gebäudes einsatzbereit zu machen und anzuschließen, wird hier nach und nach weiteres Schlauchmaterial in der Einsatzstelle angeschlossen um den Einsatzradius zu erhöhen.

Eine der schweißtreibensten Stationen war die Herstellung eines sog. Wundstreifens. Mit speziellen Werkzeugen wurde auf dem Boden eine Schneise angelegt, die verhindern soll, dass sich der Brand weiter ausbreitet. Dazu war es erforderlich, alles brennbare Material wie Strauchwerk und Pflanzenreste zu entfernen.

Wie bei allen Arbeiten der Feuerwehr stand die Sicherheit und der Eigenschutz im besonderen Fokus. Die Hinweise auf die besonderen Gefahren bei Vegetationsbrandbekämpfungen wurden sowohl theoretisch als auch in der Praxis intensiv bearbeitet. Dazu gehört natürlich auch die Auswahl der richtigen Schutzkleidung.

Auch wenn diese innovative Ausbildung allen Beteiligten viel Zeit und Einsatzbereitschaft abverlangt hat, wurde an den letzten Wochenenden sehr deutlich, dass es eine lohnende Investition war.

Nach der praktischen Ausbildung erfolgt in den nächsten Monaten noch eine ergänzende Ausbildungseinheit für Führungskräfte. Hier steht dann das taktische Vorgehen im Vordergrund.

Die Leitung der Feuerwehr Hattingen sowie die Ausbildungsabteilung danken allen beteiligten Personen für das, zum Großteil ehrenamtliche Engagement und die Bereitschaft, sich zum Schutz der Bevölkerung weiterzubilden.

 
Quelle
Feuerwehr Hattingen Pressestelle Jens Herkströter
Mehr anzeigen

Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Zum Inhalt springen