Wittorf: Delegiertenversammlung der Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Rotenburg (Wümme) e.V.
Wittorf: Delegiertenversammlung der Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Rotenburg (Wümme) e.V.
Am vergangenen Sonntag (28.08.2022) fand in Wittorf die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rotenburg (Wümme) e. V. statt. Der Kreisfeuerwehrwehrverband engagiert sich hauptsächlich bei der Politik und im Landesfeuerwehrverband für die Belange der Freiwilligen Feuerwehren. Mitglied des gemeinnützigen Vereins sind die Freiwilligen Feuerwehren des Brandschutzabschnittes Süd (alter Landkreis Rotenburg) mit 54 Freiwilligen Feuerwehren. Aufgrund der großen Mitgliederzahl wurde die Versammlung im Saal des Dorfgemeinschaftshauses in Wittorf durchgeführt zu der auch Gäste aus Politik, Polizei und Verwaltung eingeladen waren.
Morgens um 9:00 Uhr wurden die Gäste und Mitglieder vom Vorsitzenden Jürgen Runge begrüßt. Runge freute sich nach der langen Coronapause alle Mitglieder begrüßen zu dürfen und freute sich, dass alle Feuerwehren der Einladung gefolgt waren. In seinem Bericht zu den vergangen Jahren erwähnte J. Runge wie schwierig es für die Feuerwehren war die Pandemie ohne Erkrankungen zu überstehen. Stolz sei er auf die guten Strukturen der Einsatzkräfte, die im laufe der Pandemie dazu führen, die Impfungen schnell und geordnet durchzuführen. Auch wenn die Freiwilligen Feuerwehren neben allen anderen systemrelevanten Einrichtungen im Impfprozess als erstes nicht vorgesehen waren und zu Unmut führte, wurde im Laufe der Impfaktion sehr schnell eine 99,9 % Impfquote erreicht. Die Aktivitäten der Verbände fanden so gut wie gar nicht statt und wenn dann über die digitale Medien was auch für die Feuerwehren neu gewesen war. Besonders Lobenswert hob Jürgen Runge die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren hervor. Diese waren zur Zeit des Lockdowns mit vielen Einschränkungen im Einsatzdienst verbunden. Es wurden Mindeststände eingehalten, Masken getragen, Übungsdienste gestrichen und Einsatzfahrzeuge mit weniger Personal besetzt und dennoch wurden alle Einsätze gemeistert.
Es gab auch ein Vorteil des Lockdowns, denn die Einsätze minimierten sich in 2020 / 2021 auf ca. 575 Stück im Verbandsgebiet und lagen somit um 15% unter den Vorjahreszahlen, in diesem Jahr wurden bereits 650 Einsätze abgearbeitet. Weiter positiv wirkte sich die Mitgliederzahl in der Pandemie aus. Es wurden vermehrte Austritte befürchtet, doch in der Tat hat sich die Mitgliederzahl um 49 Männer und Frauen erhöht und heute sind insgesamt 2462 Feuerwehrfrauen und Männer dabei.
Der Verein möchte sich zukünftig mehr um die Kinder- und Jugendfeuerwehren kümmern und hat aus diesem Grund ein Ausschuss gebildet. Die Unterstützung liegt oftmals in der Förderung durch finanziellen Mitteln und somit wurde bereits im vergangenen Jahr ein Anhänger für Spielgeräte im Wert von 7.000 EUR angeschafft. Die Anschaffung wurde durch beide Kreisfeuerwehrverbände getätigt, die sich die Kosten teilten. Ein zweiter Ausschuss hat sich gebildet um sich um das Thema Feuerwehrkrebs zu kümmern. Insbesondere handelt es sich um Asbestgefahren bei Einsätzen. Von Björn Becker, Kai-Olaf Häring, Torben Wilshusen sowie Hendrik Husmann werden Maßnahmen und Hilfestellungen erarbeitet die den Feuerwehren nach solchen Einsätzen Handlungshilfen bieten.
Das neue Brandschutzgesetzt lässt weiterhin auf sich warten, lediglich eine Änderung zur Verkehrsregelung durch die Feuerwehren in den Gemeinden wurde im Juli eingefügt. Zu dem Thema sprach Jürgen Runge noch mal sein Unmut aus, denn bisher wurden die Verbände zu solchen Änderungen befragt aber in diesem Fall nicht. Man muss wissen, dass eine Verkehrsregelung durch die Feuerwehr nicht möglich ist, da die Ausbildung hierfür fehlt und der Anhaltestab beidseitig nur Rot zeigt, Grün gibt es bei der Feuerwehr nicht. Es muss also vom Gesetzgeber nachgearbeitet werden damit jeder Ortsbrandmeister eine Rechtssicherheit hat.
Vom Landrat Marco Prietz der selber für acht Jahre in der örtlichen Feuerwehr aktiv gewesen ist, gab es Lob und Anerkennung für die geleistet Arbeit. “Bei der Feuerwehr gibt es nur Macher, hier gibt es keinen Stuhlkreis und im Einsatz wird nicht diskutiert sondern im Team gearbeitet” sagte Prietz. Diese Arbeit sei zu unterstützen in einem flächenlandkreis in dem wenig Menschen leben. Die Freiwilligen Feuerwehren sind für das soziale Miteinander ein wichtiger Baustein und die Hilfeleistungen wären finanziell gar nicht machbar würde es nicht das Arrangement der freiwilligen Helfer geben.
Aus der Politik war Eike Holsten anwesend und bedankte sich für die geleistete Arbeit. Holsten lobte nicht nur die Professionalität der Feuerwehren er unterstrich noch mal die Wichtigkeit dieser ehrenamtlichen Tätigkeit für unsere Bevölkerung. Die Politik versucht die Einsatzkräfte zu stärken und somit wurde das Gesetzt gegen Gaffer erstellt, die Kapazitäten für landesweite Schulungen erhöht und das Angebot von Online-Schulungen erarbeitet.
Frauen in der Feuerwehr ist immer wieder ein Thema zu dem die Frauenbeauftragte Sabine Schröder etwas zu berichten wusste. Wichtig sei es, dass es keine Frauenquote in den Wehre gibt und Frauen ganz normal am Feuerwehrdienst und dem Einsatzgeschehen teilnehmen. “Sie wollen einfach nur dabei sein und mitmachen und keine Sonderbehandlung erleben” :teile Schröder mit. Der Anteil der Frauen in den Feuerwehren liegt derzeitig bei 13 Prozent mit steigender Tendenz.
Die Kinder- und Jugendfeuerwehren werden von Oliver Austen als Kreisjugendwart vertreten. Einen kleinen Überblick über die Kreisarbeit in den Kinder- und Jugendfeuerwehren vermittelte Austen und warb für mehr Kinderfeuerwehren im Verbandsgebiet. Von der Polizeiinspektion Rotenburg wurde der besondere Dank der Zusammenarbeit vom Polizeidirektor Jörg Wesemann überbracht, Wesemann ist ebenfalls immer wieder von der professionellen Arbeit begeistert ist. Feuerwehren und Polizei erleben sehr oft das schwere Unglück von Bürgern und müssen sich selber schützen um die psychischen Belastungen aushalten. Es sei wichtig immer über das Erlebte zu sprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Spannend wurde es noch mal als der Kreisbrandmeister Peter Dettmer seine Mitteilungen bekannt gab. “Wir haben es geschafft, dass nicht eine Ortsfeuerwehr im Landkreis Rotenburg (Wümme) wegen Corona geschlossen wurde!” betonte Dettmer. Es sind nicht einmal mehrere Kameraden in den Wehren erkrankt, die sich gegenseitig angesteckt haben. “Es wurden alle Einsätze abgearbeitet und kein Haus brenne mehr und es liege nirgendwo ein Ast mehr auf der Straße.” :betonte Dettmer. Dabei gab es im Landkreis viel zu tun, in 2021 wurden 2167 Einsätze bearbeitet und in diesem Jahr bereits ca. 1800 weil der Sturm und die Trockenheit das Land im Griff hat. Bewährt habe sich das Unwetterkonzept des Landkreises bei denen die Gemeinden die Aufgabe der Leitstelle übernehmen und in sogenannten Führungsköpfen, die Einsätze selber delegieren.
Eines der Höhepunkte der Versammlung waren die Ehrungen die vom Vorsitzenden Jürgen Runge verliehen wurden.
Ehrungen:
Ehrenmedaille Kreisfeuerwehrverband
Brandmeister Willi Barthels Oberbrandmeister Sebastian Nieswandt Löschmeister Sebastian Alex Löschmeister Thomas Kogge Hauptfeuerwehrmann Florian Böhling Löschmeister Sebastian Kunike Oberbrandmeister Steffen Peters Brandmeister Kurt Hopf Oberfeuerwehrmann Uwe Hollmann
Kleine Flamme
Kai Volkmer Scheeßel Dennis Lange Kettenburg Andre Voigt Brockel
Große Flamme
Lüder Schnackenberg Reeßum Clemens Mahnken Sothel Cord Meyer Höperhöfen
Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber Björn Becker Martin Volkmann Thomas Brunkhorst Clemens Mahnken
Zum Ehrenvorsitzender
Clemens Mahnken
Zum Ehrenmitgleid
Heiko Hermonis Clemens Mahnken Cord Meyer Lüder Schnackenberg