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Rendsburg: Großfeuer auf der Werft in Schacht-Audorf - 420 Einsatzkräfte im Einsatz

Rendsburg: Großfeuer auf der Werft in Schacht-Audorf – 420 Einsatzkräfte im Einsatz

Am Dienstagvormittag wurden die Feuerwehren Schacht-Audorf, Schülldorf und Osterrönfeld mit dem Einsatzstichwort FEU G Y nach Schacht-Audorf alarmiert. Bei der dortigen Lürssen-Kröger Werft wurde ein Feuer in einer Schiffsbauhalle (110x40m) gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Kräfte war eine leichte Rauchentwicklung wahrnehmbar, es wurde sofort ein Innenangriff gestartet. Zusätzlich wurde mit dem Sicherheitspersonal der Werft die Evakuierung der betroffenen Halle veranlasst. Aufgrund der dort gemeldeten Mitarbeiter wurde das Einsatzstichwort auf eine Rettungsdienstliche Eskalationsstufe R10 angepasst. Daraus resultierte ein Großaufgebot vom Rettungsdienst sowie zwei Rettungshubschraubern (Christoph 12 Eutin und Christoph 42 Schachtholm). Kurze Zeit später nahm die Rauchentwicklung und die Thermik enorm zu, dieses hatte zur Folge, dass kein Innenangriff mehr stattfinden konnte, da bereits Teile der Außenverkleidung der Halle herabstürzten und dieses eine Gefahr für die Einsatzkräfte darstellte. Daraufhin wurden weitere Feuerwehren alarmiert, um einen Löscheinsatz von außen zu fahren. Ein im Nord-Ostsee-Kanal befindlicher Schlepper bot seine Hilfe an, diese wurde dankend angenommen. Durch die riesige Rauchentwicklung wurde das gesamte Werftpersonal evakuiert sowie eine Mowas Gefahrenmeldung mit der Bitte: Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Es kann in weiterer Entfernung zu Geruchsbelästigungen kommen, wurde herausgegeben. Bewohner der angrenzenden Straße wurden evakuiert, dieses wurde durch die Polizei und Ordnungsamt durchgeführt. Auf dem Werftgelände konnte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Hallen und Gebäude durch den enormen Löschangriff verhindert werden. Bereits frühzeitig hat man sich in der Einsatzleitung dazu entschieden, ein Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) von der Berufsfeuerwehr Hamburg anzufordern. Ebenfalls wurden das Cobra Löschsystem der Berufsfeuerwehren Lübeck und Kiel angefordert sowie ein Großventilator der Werkfeuerwehr ThyssenKrupp Kiel. Den Einsatzkräften gelang es, das Hallentor zu öffnen, damit der Brandrauch besser abziehen konnte und den Einsatzkräften einen besseren Einblick möglich war. Um für spätere eventuelle einsatztaktische Maßnahmen gerüstet zu sein, wurde die Bundeswehrfeuerwehr aus Hohn angefordert, diese musste im Einsatzverlauf aber mehr tätig werden. Gegen 19 Uhr konnten die evakuierten Bewohner wieder zurück in Ihre Wohnungen. Zwischenzeitlich konnte man einiges an Material wieder zusammenpacken, um anschließend die ersten Kräfte aus dem Einsatz zu entlassen. Gegen 23.30 Uhr wurden weitere Kräfte zur Auslösung des noch anwesenden Personals zur Einsatzstelle alarmiert. In der Nacht hat man sich entschlossen, mit einem Sonderlöschmittel einen Schaumeinsatz zu starten, dieser brachte in den frühen Morgenstunden den erhofften Erfolg. So gelang es den Einsatzkräften, die Glutnester zu ersticken und einen kühlenden Effekt zu schaffen. Um 6 Uhr gab es dann ein letztes Mal einen Personalwechsel, hier wurden die nächtlichen Einsatzkräfte ausgelöst. Am Mittwochmorgen gegen 10:15 Uhr wurde dann “Feuer aus” gemeldet, die Einsatzstelle wurde dann der Werft übergeben. Zur Schadenshöhe sowie zur Ursache kann keine Auskunft erteilt werden. Eine Person wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht, hierbei handelte es sich um einen Mitarbeiter der Werft. Weitere Verletzte gab es nicht an der Einsatzstelle.

Einsatzkräfte: Feuerwehr Schacht-Audorf, Feuerwehr Schülldorf, Feuerwehr Osterrönfeld, Amtswehrführung Amt Eiderkanal, ORGL, LNA, Rettungshubschrauber Christoph 42 und Christoph 12, Löschzug-Gefahrgut des Kreises Rendsburg-Eckernförde, Technische Einsatzleitung, Feuerwehr Rendsburg, Feuerwehr Rade, Feuerwehr Ostenfeld, Feuerwehr Haßmoor, Feuerwehr Westerrönfeld, Feuerwehr Jevenstedt, Feuerwehr Flintbek, Johanniter RD, DRK Bereitschaft RD, Werkfeuerwehr Thyssen Krupp, Berufsfeuerwehren Hamburg, Lübeck und Kiel, Bundeswehrfeuerwehr Hohn, Technische Hilfswerk, Feuerwehr Bovenau, Feuerwehr Ehlersdorf, Feuerwehr Fockbek, Feuerwehr Büdelsdorf, Feuerwehr Nortorf, feuerwehrtechnische Zentrale, Rettungsdienst, Polizei, Kripo Stv. Kreiswehrführer und Kreispressewart

Quelle
Kreisfeuerwehrverband Rendsburg-Eckernförde Daniel Passig
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003 Brandschutz-, Datenschutz- und Sicherheitsbeauftragter, Fachplaner für den vorbeugenden Brandschutz und Anwendungsentwickler

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