München: Innovative Zusammenarbeit der SWM und der Feuerwehr
München: Innovative Zusammenarbeit der SWM und der Feuerwehr
Nach über einem Dreivierteljahr der Projektarbeit kann eine Innovation, gemeinsam entwickelt durch Mitarbeitende der Branddirektion München und der Stadtwerke München, in die Pilotphase eintreten.
Bei größeren Einsätzen der Feuerwehr ist es immer wieder nötig, Verbrauchsmaterial und Treibstoff an die Einsatzstellen zu bringen. Dies stellt in vielen Fällen jedoch immer wieder eine logistisch schwierige Aufgabe dar. Auch der Platz an den Einsatzstellen ist für Transportfahrzeuge oft nur knapp bemessen. Aus diesem Blickwinkel heraus hat ein Arbeitskreis aus Mitarbeitenden der Stadtwerke München und der Branddirektion eine innovative Lösung erarbeitet. Die Umsetzung des Projekts dauerte aber noch über ein halbes Jahr.
“Dass eine Idee in der Umsetzung tatsächlich so viele Facetten von Lösungsansätzen braucht, war uns am Anfang nicht bewusst!”, schildert Herr Stahl, Mitarbeiter Stadtwerke München in der Arbeitsgruppe. Ansatz des Projekts war es, verzichtbare Transportkapazitäten einzusparen. Diese vermeintlich einfache Aussage ist bei genauerer Betrachtung aber mehr als Komplex. Durch den Fach- und Sachverstand der beteiligten Teammitglieder wurden mehrere Vorschläge erarbeitet. Ein Entwurf konnte sich durchsetzen.
Als nun zu pilotierendes Produkt wurde gemeinsam das Hybride-Hydranten-Netzwerk (HHN) entwickelt. Üblicherweise wird dem Bayerischen Feuerwehrgesetz folgend die Löschwasserversorgung von der Gemeinde gestellt und über Hydranten der Feuerwehr zur Erfüllung ihrer Aufgaben zur Verfügung gestellt. “Warum soll aber ein Hydrant eigentlich nur Wasser zur Verfügung stellen?”, war im Zuge der Arbeit schnell eine Frage, die jetzt abschließend beantwortet werden kann: Zum Wasser kann auch ohne Probleme eine Stromversorgung mitgeliefert werden. Es stellte sich dann schnell heraus, dass dies verhältnismäßig einfach über das Wassernetz verteilbar wäre. So wurden die ersten Prototypen der hybriden Hydranten im Stadtgebiet getestet.
Ohne Einschränkung für die Löschwasserversorgung können jetzt an den ersten Hydranten auch elektrische Verbraucher der Feuerwehr und der Stadtwerke München lokal emissionsfrei betrieben werden. So müssen bei Verfügbarkeit eines solchen Hydranten keine Notstromaggregate mehr in Betrieb genommen werden. Elektrische Verbraucher können über das HHN vollumfänglich versorgt werden. Hier nimmt sowohl die akustische als auch die olfaktorische Belastung ab. Zudem senkt das nicht mehr nötige Nachfüllen von Betriebsstoffen den logistischen Aufwand erheblich. Akkugeräte können vor Ort geladen werden und Daten zügig über die integrierten USB-Anschlüsse geteilt werden. Technische Details: Die Stromversorgung über das Wassernetz ist über spezielle Leitungen implementiert, die direkt in die hybriden Hydranten integriert sind. Diese werden durch innovative Technologie gesteuert, um die Belastung des Wassernetzes zu minimieren und eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit: Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel für die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Diensten in München. Die gemeinsame Initiative von Feuerwehr und Stadtwerke München zeigt, wie durch kreative Kooperationen innovative Lösungen für die Stadt entwickelt werden können.
Umweltauswirkungen: Die Einführung des HHN trägt nicht nur zur Effizienz bei, sondern hat auch erhebliche Umweltvorteile. Die Reduzierung von Emissionen und die Nutzung erneuerbarer Energien verringern die Umweltbelastung in der Stadt und verbessern die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Bürgerbeteiligung und Nutzen: Die Bürgerinnen und Bürger wurden aktiv in das Projekt einbezogen, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die kostenlose Bereitstellung von USB-Ladestationen an den hybriden Hydranten zeigt das Engagement der Stadt München für die Bürgerinnen und Bürger und ihren praktischen Nutzen im Alltag.
Zukünftige Entwicklungen: Das Pilotprojekt ist erst der Anfang. Bei positiven Ergebnissen könnten in Zukunft weitere hybride Hydranten in der gesamten Stadt installiert werden. Dieses wegweisende Projekt hat bereits das Interesse anderer Städte geweckt, die ähnliche Herausforderungen bei der Löschwasserversorgung und der Bereitstellung von Strom haben.
In dem Pilotprojekt werden nun ausgewählte Hydranten ertüchtigt und in den nächsten zwölf Monaten Erfahrungen von den Einsatzkräften der Feuerwehr und den Notdiensten der Stadtwerke München gesammelt. Der erste Hydrant wird in unmittelbarer Nähe des Sendlinger-Tor-Platzes stehen, da die Umsetzung in die hier laufenden Bauarbeiten nahtlos integriert werden kann. Eingesetzte Kräfte: Berufsfeuerwehr und Stadtwerke München.