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München: Flutkatastrophe Italien – Bayerische THW-Auslandsspezialisten stehen bereit

München: Flutkatastrophe Italien – Bayerische THW-Auslandsspezialisten stehen bereit

Die THW-Auslandsspezialisten des sogenannten High-Capacity-Pumping- Modules (HCP) stehen seit gestern bereit, um Italien bei der schweren Flutkatastrophe zu helfen. Das HCP-Modul besteht aktuell aus THW-Einsatzkräften, die aus ganz Süddeutschland kommen. Unter ihnen befinden sich 13 bayerische THWler und fünf aus Baden-Württemberg.

Heftige Regenfälle haben seit dem 15. Mai in mehreren Regionen Italiens zu schweren Überschwemmungen und hunderten Erdrutschen geführt. Bei Hochwasser und Überflutungen kommt es auch international auf schnelle Hilfe an. Das THW stellt hierfür im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens acht High Capacity Pumping Modules (HCP) zur Verfügung. Zur Ausrüstung eines HCP-Moduls gehören Hochleistungs-Wasserpumpen mit einer Leistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute. Dabei kann das Wasser über eine Distanz von bis zu 1.000 Metern gepumpt werden. Die HCP-Module sind zwölf Stunden nach Alarmierung einsatzbereit, können auch in schwierigem Gelände arbeiten und sind autark einsetzbar, können sich also selbst versorgen.

Das THW beobachtet seit den ersten Unwettern am 15. Mai die Lage in Italien. Von dort wurde am Abend des 20. Mai ein internationales Hilfeleistungsersuchen für Hochleistungspumpen gestellt. Zur Vorbereitung auf den Einsatz haben sich gestern die Auslandsspezialisten des HCP-Moduls an einem Sammelpunkt – auch Bereitstellungsraum genannt – getroffen. Im bayerischen Rosenheim haben die THW-Einsatzkräfte wichtige Ausstattung zusammengetragen – darunter auch die großen Hochleistungspumpen. Die 18 THW-Einsatzkräfte bilden das Team des HCP-Modules für Italien und sind bereit sofort nach Italien aufzubrechen, um zu helfen.

Ein Auslandseinsatz unterliegt immer diversen Voraussetzungen und festgelegten Abläufen: Das in Not geratene Land muss ein Hilfeersuchen stellen. Daraufhin melden die Länder ihre möglichen Kapazitäten an die EU. Diese Hilfeleistungsangebote müssen letztlich noch von dem jeweiligen Land angenommen werden. Erst dann darf in den Einsatz gegangen werden. Die Zeit, in der diese Abfragen stattfinden, nutzt das THW bereits, um die Einsatzbereitschaft in den gefragten Bereichen sicher zu stellen. Derzeit steht die Annahme des Hilfsangebotes durch die italienische Regierung aus.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.

 
Quelle
THW Landesverband Bayern Annelie Schiller
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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