Kleve: Jubiläumsübung zur 50-jährigen Zusammenarbeit zwischen der Brandweer Millingen aan de Rijn und dem Löschzug Rindern
Kleve: Jubiläumsübung zur 50-jährigen Zusammenarbeit zwischen der Brandweer Millingen aan de Rijn und dem Löschzug Rindern
Die Freundschaft des Löschzugs Rindern und der Brandweer Millingen besteht nun schon seit 50 Jahren. Zu diesem Jubiläum fand am 9. März 2022, also genau 50 Jahre nach dem Brand am “Gut Wassenberg”, eine gemeinsame Übung am Gustav-Hoffmann-Stadion statt.
Der 9. März 1972 war für das Feuerwehrwesen in der Grenzregion ein historisches Datum. Denn sowohl auf deutscher als auch auf niederländischer Seite der Grenze wurden die Einheiten zu einem Feuer auf dem auf der Grenze liegenden Bauernhof “Gut Wassenberg” alarmiert. Aufgrund der Größe des Einsatzes entschieden sich deutsche und niederländische Kräfte gemeinsam gegen die Flammen zu kämpfen. Trotz des damals noch bestehenden Schlagbaumes auf der Grenze arbeiteten beide Einheiten gemeinsam daran, Mensch und Tier vor den Flammen zu retten.
Bei der Koordination des Einsatzgeschehens wurden aufgrund der Größe des Einsatzes verschiedene Einsatzabschnitte gebildet. Ein Abschnitt wurde gemeinsam durch die Brandweer Millingen aan de Rijn und den Löschzug Rindern abgearbeitet. Gemäß dem Motto “in den Farben getrennt, in der Sache vereint” funktionierte dies so gut, dass die beiden Einheitsleiter Wim Megens von der Brandweer Milligen aan de Rijn und Alfred Wels vom Löschzug Rindern beschlossen, diese Zusammenarbeit zu intensivieren. Aus dieser (für damalige Verhältnisse sehr besonderen) Idee entstand eine bis heute anhaltende Partnerschaft, aus der viele schöne Momente und Freundschaften hervorgegangen sind.
Um das 50-jährige Jubiläum entsprechend zu würdigen, veranstalteten beide Einheiten daher am fünfzigsten Jahrestag eine gemeinsame Übung. Hiermit sollte die Zusammenarbeit weiter gefestigt und dieses besondere Datum geehrt werden.
Doch nun zum Übungsszenario. Im Rahmen der Übung bekamen die beiden Einheiten die Meldung, dass es in einer fiktiven Unterkunft für Obdachsuchende zu einer Rauchentwicklung gekommen sei. Bei Eintreffen der ersten Einheiten fand Löschzugführer Jan-Peter Fruhen vom Löschzug Rindern eine sehr unübersichtliche Lage vor: So gab es an mehreren Stellen im Außenbereich brandverletzte Personen, die es zu retten galt. Des Weiteren befanden sich nach Aussage eines Brandverletzten noch sechs Personen im Inneren des Gebäudes. Zusätzlich waren noch zwei verletzte Personen auf dem Dach der benachbarten Umkleide einer Sportanlage, die ebenfalls auf Rettung warteten. Aufgrund der Vielzahl der verletzten Personen wurde daher umgehend der Malteser Hilfsdienst aus Kleve nachgefordert, um bei der Abarbeitung dieses sogenannten “Massenanfalles von Verletzten” zu unterstützen.
Nachdem das anfängliche Chaos sich lichtete und die einzelnen Aufgabenbereiche durch die Einsatzleitung klar definiert wurden, begannen im Anschluss an den verschiedenen Stellen des Übungsobjektes die Rettungsmaßnahmen durch die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr. Parallel errichteten die Kräfte des Malteser Hilfsdienstes eine Verletztensammelstelle und sichteten die von den Einsatzkräften geretteten Personen. Anschließend wurden die Personen nach deren Verletzungsmustern durch die Kräfte der Malteser in Kategorien eingeteilt, um eine entsprechend priorisierte Versorgung durchzuführen.
Eine weitere Herausforderung, die es durch die Einsatzkräfte beider Feuerwehren zu meistern galt, war die Rettung einer bewusstlosen Person, die möglichst schonend von einem Dach gerettet werden musste. Auch diese Aufgabe wurde von Kräften beider Wehren erfolgreich absolviert. Gegen ca. 21:00 Uhr konnte durch Einsatzleiter Jan-Peter Fruhen dann das Übungsende verkündet werden. Abschließend waren sich alle Beteiligten einig, dass die Übung sehr gut abgearbeitet wurde und alle Seiten voneinander lernen konnten.
Mit Blick auf die Zusammenarbeit der Brandweer Millingen aan de Rijn und des Löschzuges Rindern sind die Vertreter beider Löschzüge sicher, das diese besondere Art der Zusammenarbeit, welche über Grenzen hinaus geht, noch viele weitere Jahre bestehen wird. Den Maltesern vom Stadtverband Kleve sagen wir ebenfalls Danke für die gute Zusammenarbeit!