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Heide: Übernahme von zehn Rettungsassistenten in den Einsatzdienst

Heide: Übernahme von zehn Rettungsassistenten in den Einsatzdienst

Für zehn ehemalige Auszubildende der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) endet nach erfolgreich bestandenem Staatsexamen ihre dreijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten. Das Unternehmen übernimmt alle von ihnen direkt im Anschluss in ein Arbeitsverhältnis.

Seit Gründung der RKiSH-Akademie im Jahr 2009 beendet nach zweiwöchiger Prüfungszeit bereits der fünfte Jahrgang seine Lehrzeit zum Rettungsassistenten. Eigenverantwortlich können die frischgebackenen Rettungsdienst-Spezialisten im Notfall auf dem Rettungswagen umfangreiche medizinische Hilfe leisten. Sie haben gelernt, auf was es beim Transport von Erkrankten und Verletzten, die unterwegs mit medizinischen Maßnahmen oder Betreuung begleitet werden müssen, ankommt.

“Herzlich Willkommen im schönsten Beruf im deutschen Gesundheitswesen!” begrüßte der stellvertretende Geschäftsführer Jan Osnabrügge alle Prüflinge und Gäste bei der feierlichen Freisprechung. “Was Besseres als Rettungsdienst kann man nicht machen!”

Die gründliche Vorbereitung der Auszubildenden auf das Staatsexamen und ihre anschließenden Aufgaben haben über zwanzig Dozenten an der RKiSH-Akademie in Heide sowie die Ausbilder an den Rettungswachen und Kliniken geleistet.

Dabei haben die zwei Frauen und acht Männer die Arbeit und Kommunikation im Team unter hohem Druck sowie unterschiedlichste Szenarien als erstes an Hightech-Simulatoren im Erwachsenen-, Kindes- und Babyalter trainiert. Dies ist eine der Besonderheiten bei der Ausbildung im größten kommunalen Rettungsdienst in Deutschland, da mit den Simulatoren realitätsnah geübt werden kann. Die menschengetreuen Übungspuppen reagieren realistisch auf Medikamentengaben und andere Maßnahmen. Atmung und Puls können kontrolliert werden, sie schwitzen und weinen. Außerdem werden in einer 142 Quadratmeter großen Halle der Akademie komplexe Unfallszenarien geschult.

Ständiges Training an Erwachsenen-, Kinder- und Baby-Simulatoren gehört zum Kernstück der Akademie der RKiSH. “Sie alle sind gut gerüstet für die Veränderungen im deutschen Rettungsdienst, die zur Zeit nicht spannender sein können!” sagte Sascha Langewand als Leiter der RKiSH-Akademie während seiner Dankesworte an die Prüfungsabsolventen.

Das Angebot der Ausbildung auf qualitativ höchstem Niveau zur Sicherheit der Patienten über das gesetzliche Maß hinaus ist ein langjähriges Ziel des Konzeptes der Akademie. Eine besondere Leistung ist, dass die Auszubildenden zum Rettungsassistenten die Ausbildung nicht, wie sonst üblich, mit Schulgeld selber finanzieren müssen, sondern vom ersten Tag an bei der RKiSH als Auszubildende angestellt sind und eine Ausbildungsvergütung erhalten.

880 Stunden theoretische und praktische Ausbildung an der Akademie durchliefen die Rettungsassistenten in Vorbereitung auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben. Ergänzend kamen 480 Stunden Praktikum in verschiedenen Abteilungen – wie Anästhesie, Notfallaufnahme, Kinder- oder Intensivmedizin – in Krankenhäusern hinzu.

Über 1.600 Stunden Ausbildung wurden im praktischen Einsatz auf den Rettungswachen geleistet. Hierfür stehen extrageschulte Ausbilder zur Verfügung, welche den angehenden Rettungsassistenten engmaschig begleiten.

Nach mehreren anstrengenden Prüfungstagen haben nun insgesamt 12 Absolventen das umfangreiche theoretische und vor allem praktische Examen bestanden. Sie erhalten damit die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung “Rettungsassistent” zu führen. Zwei von ihnen sind aus dem Nachbarkreis Nordfriesland.

Im August dieses Jahres startet der bereits sechste Ausbildungsjahrgang zum Notfallsanitäter an der RKiSH-Akademie. Die Notfallsanitäter-Ausbildung löst die bisherige Ausbildung zum Rettungsassistenten seit 2014 als konsequente Weiterentwicklung des Berufsbildes ab. Das neue Notfallsanitäter-Gesetz schreibt beispielsweise die an der RKiSH-Akademie seit Jahren durchgeführte dreijährige Ausbildung vor. Auch wurde der zeitliche Ansatz der Ausbildungsstunden in den einzelnen Bereichen auf insgesamt 4.600 Stunden deutlich erweitert. So erhöht sich der theoretische Ausbildungsblock von derzeit 780 auf 1.920 Stunden. Der Praxisanteil auf der Rettungswache von derzeit 1.600 auf 1.960 Stunden und in der Klinik von 420 auf 720 Stunden.

Die RKiSH hat die Ausbildung in großen Teilen bereits vorher so praktiziert, wie es nun gesetzlich vorgeschrieben ist, weil das Unternehmen es zur Sicherheit seiner Patienten für notwendig gehalten hat.

“Mit den sehr gut ausgebildeten und erfolgreich geprüften Rettungsassistenten erhält der Personalstamm der RKiSH tollen und qualifizierten Zuwachs, der den Bürgern in unseren Einsatzgebieten adäquat und zielsicher helfen kann.” freut sich der Ärztliche Leiter der RKiSH, Dr. med. André Gnirke.

Quelle Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH / Feuerwehrpresse.org

 
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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