Hamburg: Gewalt gegen Hamburgs Retter – 57 Attacken auf Feuerwehr-Männer
Hamburg: Gewalt gegen Hamburgs Retter – 57 Attacken auf Feuerwehr-Männer
Sie retten Menschenleben – doch statt Dank erfahren Hamburgs Feuerwehrleute immer wieder Gewalt! 57 registrierte Angriffe gab es im vergangenen Jahr auf die Retter. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher.
Laut Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage von Dennis Gladiator (CDU) sei ein Anstieg der Übergriffe seit 2011 nicht zu erkennen – allerdings sind es ein Dutzend mehr als noch 2015.
Und: „Jeder Angriff ist einer zu viel!“, sagt Gladiator. So sieht es auch der Senat. Gewalt gegen Einsatzkräfte sei eine „nicht akzeptable Handlung“ – bei jedem bekannten Fall wird ein Strafantrag gestellt. „Es ist aber nicht jeder Fall bekannt“, so Gladiator. Eine Studie der Kriminologin Janina Dressler dazu hatte bereits 2016 für Aufsehen gesorgt: Geschätzt 1.600 Übergriffe soll es demnach pro Jahr auf Hamburger Rettungskräfte gegeben – höchstens drei Prozent würden dem Vorgesetzten gemeldet.
Laut Senat wird gerade an einem vereinfachten Meldeverfahren für Gewaltvorfälle gearbeitet. Gladiator dauert das zu lange: „Das Verfahren ist zu kompliziert, das Problem seit einem Jahr bekannt. Getan hat sich nichts.“ Auch die Sicherheitsmaßnahmen reichen ihm nicht. „Jeder, der will, sollte eine Sicherheitsweste bekommen können.“ Laut Senat setzt die Feuerwehr auf Deeskalationstrainings und neue Schutzhelme mit Visier.
Quelle: Hamburger Morgenpost / Bild: dpa