Grevenbroich: Feuerwehr rettet abgestürztes Katzenkind nach 7,5 Stunden aus Todesfalle
Grevenbroich: Feuerwehr rettet abgestürztes Katzenkind nach 7,5 Stunden aus Todesfalle
Rund siebeneinhalb Stunden kämpften Einsatzkräfte der Feuerwehr Grevenbroich in der Nacht auf Dienstag um das Leben eines im Ortsteil Hemmerden in eine Zwangslage geratenen Katzenkindes. Gegen 5:30 Uhr am Morgen gelang die Rettung des erst vier Monate alten Stubentigers. Dafür mussten die Wehrleute eine Wand im Wohnzimmer der Besitzer aufstemmen, um das Tier aus einem Schacht zu holen, aus dem es sich selbst nicht mehr hätte befreien können.
Kurz vor 22 Uhr am späten Montagabend hatte die Rettung ihren Anfang genommen. Da hatten die Halter des Katers in ihrem Wohnhaus plötzlich heftiges Gejammer Ihres kleinen Katers Leo vernommen und sich auf die Suche nach dem Tier gemacht. Dabei stellten sie fest, dass dieser in einem für Menschen nicht zugänglichen Dachboden eines Anbaus festzustecken schien. Daraufhin alarmierten sie die Rettungskräfte.
Der in der Nachbarschaft wohnende stellvertretende Leiter der Grevenbroicher Feuerwehr, Ingo Reiners, erkundete daraufhin die Lage und forderte zur Befreiung des Stubentigers Verstärkung an, darunter ein Drehleiterfahrzeug und die Hemmerdener Ehrenamtler der Grevenbroicher Wehr.
Da die Kräfte das kläglich maunzende Tier zunächst irgendwo unter den Balken des flachen Daches verklemmt vermuteten, entfernten sie zuerst einige Dachziegel und suchten den Dachboden mithilfe einer Endoskop-Kamera ab – allerdings ohne Erfolg. Das Miauen blieb deutlich hörbar, die Kater aber verschwunden. Daraufhin entfernten die Wehrleute weitere Teile des Daches auf dem Anbau sowie am Haupthaus. Auch das allerdings ohne das Tier zu finden.
In einer Gebäudeecke fanden die Retter schließlich einen gemauerten Schacht, aus dem das Jammern des kleinen Katers zu hören war. Offenbar war er beim Strolchen über den Dachboden dort hineingestürzt. Da sie den Schacht zunächst für einen alten Kaminzug hielten, suchten die Retter sowohl das Haus der Katerbesitzer als auch ein Nachbargebäude nach möglichen Revisionszugängen zu dem vermuteten alten Kamin ab. Durch diese Öffnung, so die Hoffnung, wollten sie den Kater befreien. Auch das aber blieb ohne Erfolg.
Obwohl die Wehrleute in beiden Häusern in mehrere Wände zusätzliche Suchöffnungen für die Endoskop-Kamera bohrten, blieb der genaue Aufenthaltsort der Kater unklar. Erst auf Basis alter Bauzeichnungen der Eigentümer entdeckten die Retter schließlich einen gefangenen, offenbar beim Bau der Häuser abgemauerten Gebäudewinkel, in den der Kater gestürzt sein musste und aus dem sich das Tier aus eigener Kraft nicht mehr selbst würde befreien können.
Die Rettungskräfte entscheiden sich daraufhin in Absprache mit den Hauseigentümern, aus dem angrenzenden Wohnzimmer des Hauses zunächst weitere Suchbohrungen in den Schacht zu treiben und – nachdem die Kater dort tatsächlich geortet worden war – die Zimmerwand zum Schacht aufzubrechen. Gegen 5:30 Uhr am Dienstagmorgen war die Wand geöffnet und die Retter konnten Leo aus seiner Falle befreien und ihn seinen glücklichen Besitzern übergeben.
Im Einsatz waren neben Einsatzleiter Reiners sieben ehrenamtliche Kräfte der Löscheinheit Hemmerden sowie zwei Wehrleute der hauptamtlichen Wache der Feuerwehr Grevenbroich.
Angaben zum Reparaturaufwand am Wohnhaus kann die Feuerwehr nicht machen. Während der Rettungseinsatz selbst kostenfrei ist, trägt der Eigentümer die Renovierungskosten selbst.