Gangelt: Brand in Tiefgarage
Gangelt: Brand in Tiefgarage
Alle Einheiten der Feuerwehr Gangelt wurden heute Abend um 17:50 Uhr zu einem Brandeinsatz in Gangelt alarmiert.
Mehrere Anrufer hatten zuvor eine starke Rauchentwicklung in einem Wohn- und Geschäftskomplex an der Lindenstraße in Gangelt bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Zunächst war unklar, in welchem Bereich des Komplexes der Brand ausgebrochen war. Zudem befanden sich noch mehrere Personen in den Wohnungen des Komplexes. Die ersten Einsatzkräfte waren nur wenige Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle und erkundeten die Lage. Diese ergab einen Brand in der Tiefgarage des Komplexes, die sich über weite Teile des Gebäudekomplexes ausbreitete. Während der Erkundung konnten bereits mehrere Personen aus dem Gebäude geführt werden, die dann durch den Rettungsdienst gesichtet wurden. Zwei Personen wurden ambulant behandelt, fünf weitere Personen blieben unverletzt. Währenddessen kämpften sich verschiedene Trupps der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz in die Garage vor, um den Brandherd zu lokalisieren. Bei Bränden in Tiefgaragen besteht die Besonderheit, dass die Hitze des Brandes nicht entweichen kann und sich die Räumlichkeiten stark aufheizen. Um die Gefahr für die Einsatzkräfte zu reduzieren, wurde bereits frühzeitig das in Erkelenz-Gerderath stationierte Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) des Kreises Heinsberg angefordert. Über die Zufahrt zur Tiefgarage wurde der ferngesteuerte Löschroboter in Stellung gebracht. Mit seiner Hilfe wurde der heiße Brandrauch aus der Garage ins Freie befördert und der Brand konnte schnell gelöscht werden. Wie heiß der Brandrauch war, machte eine Situation im Außenbereich eines Saisonmarktes deutlich. An einer eigentlich deutlich vom Brandherd entfernten Stelle entzündeten die heißen Rauchgase, Teile des Außenlagers des Marktes. Durch das schnelle Eingreifen der bereitstehenden Einsatzkräfte konnten die Flammen schnell niedergeschlagen und der Brand gelöscht werden. Eine besondere Situation ergab für die Einsatzkräfte im Laufe des Einsatzes noch einmal. In den vergangenen Wochen hatten sich wohl mehrfach Menschen ohne festen Wohnsitz (Obdachlose) in der Tiefgarage aufgehalten und dort übernachtet. Einsatzkräfte kontrollierten deshalb noch einmal alle Fahrzeuge, konnten aber glücklicherweise keine Anzeichen finden. Da sich bereits frühzeitig ein längerer Einsatz abzeichnete, wurde neben dem Löschunterstützungsfahrzeug auch die Verpflegungseinheit des Malteser-Hilfsdienstes aus Geilenkirchen alarmiert. Diese versorgten die Einsatzkräfte wieder einmal mit heißen und kalten Getränken. Da zu Beginn des Einsatzes dichter schwarzer Brandrauch über den Ortskern Gangelt zog, wurde vorsorglich eine Warnung über die Nina-Warnapp ausgelöst. Zudem wurde, wie bei größeren Einsätzen üblich, das Innenministerium des Landes NRW über eine Sofortmeldung über die Einsatzlage informiert. Glücklicherweise und durch das schnelle und zielgerichtete Handeln der Einsatzkräfte konnte der Brand auf seinen Herd beschränkt werden. Die Schutzmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass die im Erdgeschoss und in den Obergeschossen befindlichen Räumlichkeiten weitestgehend vom Brand verschont blieben und niemand ernsthaft verletzt wurde. Insgesamt waren rund einhundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Malteser Hilfsdienst rund vier Stunden lang im Einsatz. Über die Schadenshöhe konnte bislang noch keine Aussage getroffen werden. Die Kriminalpolizei hat noch am Abend die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.