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Erkrath: Ausgedehnter Wohnungsbrand mit Menschenrettung

Erkrath: Ausgedehnter Wohnungsbrand mit Menschenrettung

Die Feuerwehr Erkrath wurde mit dem Löschzug Alt-Erkrath und der hauptamtlichen Wache am späten Montagabend von der Leitstelle des Kreises Mettmann zu einem Wohnungsbrand an der Kreuzstraße 12 im Stadtteil Alt-Erkrath alarmiert. Bereits auf der Anfahrt der Feuerwehr lag von der Leitstelle die Zusatzinformation vor, dass der Treppenraum bereits verraucht und nicht mehr passierbar sei. Vor Ort bestätigte sich diese Information.

Auf einigen Balkonen an der Gebäudevorderseite machten sich fünf Personen bemerkbar und informierten den Einsatzleiter, dass sie die Wohnungen nicht mehr über den Treppenraum verlassen könnten. Auf der Gebäuderückseite, welche nur über einen Hinterhof und ein Flachdach erreicht werden kann, schlugen die Flammen aus einer Wohnung im zweiten Obergeschoss. Es drohte dadurch eine Brandausbreitung auf das dritte Obergeschoss. Weiterhin standen auf der Gebäuderückseite vier Personen im vierten Obergeschoss auf einem Balkon und gaben an, die Wohnung ebenfalls nicht mehr über den Treppenraum verlassen zu können. Die auf der Gebäuderückseite angebrachte Nottreppe konnte aufgrund der Rauchentwicklung und Flammenbeaufschlagung durch diese Personen nicht genutzt werden.

Als erste Maßnahmen wurden vier Personen über den Rettungskorb der Drehleiter aus dem vierten und dritten Obergeschoss an der Gebäudevorderseite gerettet und zur Verhinderung eines Flammenüberschlages ein Löschrohr (C-Rohr) vom Nachbargrundstück im Außenangriff auf der Gebäuderückseite vorgenommen.

Der Einsatzleiter erhöhte die Alarmstufe und forderte eine zusätzliche Drehleiter der Feuerwehr Mettmann und mehrere Rettungswagen und Notärzte an.

Parallel wurde ein Innenangriff mit zwei Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung und Menschenrettung mit einem Löschrohr (C-Rohr) durch den Treppenraum und ein Löschrohr (C-Rohr) durch einen Atemschutztrupp über das Flachdach auf der Gebäuderückseite an der Schubertstraße aufgebaut. Zur Sicherstellung des benötigten Personalansatzes wurden im Lauf des Einsatzes alle drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Erkrath alarmiert, sodass insgesamt 56 Einsatzkräfte der Feuerwehr Erkrath und 16 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes vor Ort waren.

Nachdem der Brand unter Kontrolle war, wurden die vier Personen aus der Wohnung der Gebäuderückseite mit Fluchthauben durch Atemschutztrupps über den Treppenraum und zwei weitere Personen an der Gebäudevorderseite über die Mettmanner Drehleiter in Sicherheit gebracht.

Durch die beiden anwesenden Notärzte und die Rettungswagenbesatzungen wurden insgesamt 14 Hausbewohner/-innen gesichtet. Ein Patient wurde aufgrund einer Rauchgasintoxikation in das Krankenhaus Mettmann transportiert.

In der vollständig ausgebrannten Wohnung mussten umfangreiche Nachlöscharbeiten durchgeführt und das Gebäude aufwändig durch mehrere Hochleistungslüfter entraucht werden. Durch die starke Rauchgaskontamination des Treppenraumes und dem Umstand, dass das Gebäude stromlos geschaltet werden musste, wurden insgesamt acht Personen in einem Hotel untergebracht. Die Hausbewohner wurden während des Einsatzes vor Ort in einem von der Rheinbahn zur Verfügung gestellten Evakuierungsbus betreut. Der Einsatz der Feuerwehr konnte um 02:30 Uhr vor Ort beendet werden.

Zur Brandursache und zur Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Angaben machen. Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat die Ermittlungen aufgenommen.

 
Quelle
Feuerwehr Erkrath Markus Steinacker
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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