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Bundesweit: Helferinnentag beim Technischen Hilfswerk zeigt Potenzial der Ehrenamtlichen

Bundesweit: Helferinnentag beim Technischen Hilfswerk zeigt Potenzial der Ehrenamtlichen

THW-Helferin Wiebke seilt sich aus zehn Metern Höhe ab. Geschafft. Das hatte sie noch nie ausprobiert. Genau das steht im Mittelpunkt des bundesweiten Helferinnentages des Technischen Hilfswerks am Sonnabend, 21. Mai, auf dem Ausbildungsgelände in Hoya. Hier lernen ehrenamtlich engagierte Frauen im THW in zwölf Workshops und Vorträgen neue Aufgabengebiete und Einsatzmöglichkeiten kennen. Sie bauen Brücken, üben Radlader fahren und lernen die Grundlagen, um Bootsführerin zu werden.

Wie werden Glutnester mit einem Radlader auseinandergezogen? Wie wird eine Behelfsbrücke gebaut und was müssen Auslandshelferinnen können? Beim bundesweiten Helferinnentag in Hoya werden den Teilnehmerinnen solche Fragen in Praxis-Workshops beantwortet. Am 21. Mai stehen auf dem Ausbildungsgelände in Hoya die ehrenamtlich engagierten Frauen im THW im Mittelpunkt. Sie vernetzen sich, sie entwickeln sich weiter, werden gefördert und gefordert. Hier lernen sie neue technische Geräte kennen und üben, wie sie als Führungskraft im Einsatz agieren müssen.

“Der Helferinnentag ist eine gute Möglichkeit, Frauen im THW noch sichtbarer zu machen. Mittlerweile unterstützen mehr als 13.000 weibliche Einsatzkräfte das THW, das sind mehr als 16 Prozent der Ehrenamtlichen”, sagt Sabine Lackner, Vizepräsidentin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk und Gastgeberin des Helferinnentages. Schirmfrau des Helferinnentages ist die Niedersächsische Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta. “Bereits jetzt setzen sich Frauen vielfältig im THW ein: Sie bilden beispielsweise Nachwuchskräfte aus, nehmen Führungspositionen wahr oder dokumentieren als Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit Übungen, Veranstaltungen und Einsätze des THW. Wir möchten das Potenzial von Frauen noch mehr nutzen. Das THW profitiert von ihrem Know-how, ihren Erfahrungen und ihren Kompetenzen”, so Lackner.

120 Frauen, zwölf spannende Workshops und Vorträge

Auf dem gesamten Gelände des THW-Ausbildungszentrums üben die Helferinnen Einsatzszenarien und konzentrieren sich auf ihre Weiterentwicklung in den Ortsverbänden. Mit praktischen Übungen an einem Übungshaus lernen sie, wie sie sich aus der Höhe abseilen und Menschen retten. Sie wissen nach dem Workshop “Brückenbau”, wie eine Bailey-Brücke gebaut wird und können Bagger und Radlader bedienen. Im Einsatzszenario “Verunfallter PKW” wird den Helferinnen gezeigt, wie sie mit hydraulischen Rettungsgeräten umgehen. Was muss ich als operative Führungskraft im Einsatzgeschehen wissen und beachten? Das ist Schwerpunkt der Übungseinheit “Zugbefehlsstelle”. Auf einem Abschnitt der Weser werden verschiedene Einsatzszenarien nachgestellt und die Helferinnen lernen als Bootsführerin in diesen Lagen richtig zu agieren. Wie kann ich mich in meinem Ortsverband, im privaten wie im beruflichen Umfeld, gegen frauenfeindliche Vorurteile zur Wehr setzen und meine Interessen angemessen durchsetzen? Das ist Thema des Selbstbehauptungs-Workshops. Zwölf Workshops und Vorträge mit einem Ziel: Die Helferinnen des THW voranbringen und fördern.

Das Technische Hilfswerk: Getragen von Ehrenamtlichen

Das Technische Hilfswerk (THW) ist die Zivilschutzorganisation des Bundes und wird seit 70 Jahren hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen. Organisatorisch gehört das THW als Bundesanstalt zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat. Rund 80.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind in 668 Ortsverbänden für das THW aktiv. 11.000 THW-Kräfte davon unterstützen in 79 Ortsverbänden in Bremen und Niedersachsen. Als Partner für den zivilen Bevölkerungsschutz hilft das THW im Rahmen der Gefahrenabwehr Menschen in Notlagen und bietet technisch-logistische und humanitäre Unterstützung. Die Einsatzkräfte rücken beispielsweise nach Hochwasser, Unwetter, Explosionen, Verkehrsunfällen, Stromausfällen, Großbränden oder auch nach Erdbeben aus. Die Organisation unterstützt als Partner der humanitären Hilfe in Deutschland, in Europa und weltweit.

 
Quelle
THW Landesverband Bremen, Niedersachsen Sabine Rittershaus
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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