Berlin/Bonn: Einsatz gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest
Berlin/Bonn: Einsatz gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest
Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung der Afrikanische Schweinepest (ASP) leistet das Technische Hilfswerk (THW) derzeit einen entscheidenden Beitrag. THW-Kräfte aus dem Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt sind seit gestern und voraussichtlich bis zum Wochenende im Einsatz, um das für den Zaunbau notwendige Material aus der Prignitz nach Hessen zu transportieren. In Hessen und in Bayern errichten THW-Einsatzkräfte dann die Schutzzäune entlang der Landesgrenzen.
In Kolonnen von je sechs bis sieben Fahrzeugen transportieren THW-Kräfte das Zaunmaterial. Fünf Kolonnen verbrachten in einem ersten Einsatzabschnitt in der vergangenen Woche etwa die Hälfte des Materials nach Hessen. Insgesamt waren bisher über 150 Helferinnen und Helfer aus dem Landesverband Berlin Brandenburg, Sachsen-Anhalt im Einsatz gegen die ASP. Das THW übernimmt den gesamten Logistikprozess, von der Verladung des Materials über den Transport bis zur Unterbringung und Verpflegung der Einsatzkräfte. Der Maschendrahtzaun wird im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten und Jagd gemeinsam mit Betrieben und Behörden des Landes Hessen errichtet. Das THW unterstützt die Bundesländer in Amtshilfe, da die Zäune kurzfristig errichtet werden müssen.
Die ASP breitet sich in den letzten Jahren immer weiter in Deutschland und Europa aus. Die hochansteckende Virusinfektion tritt bei Haus- und Wildschweinen auf und verläuft in den meisten Fällen tödlich. Für Menschen ist die ASP ungefährlich, denn das Virus wird nicht auf Menschen übertragen. Seit Juni haben sich ASP-Fälle vor allem in Hessen vermehrt, eine Gefahrenabwehrlage wurde festgestellt und der Bau des Schutzzaunes beschlossen. Das Veterinäramt im Landkreis Prignitz hatte 90 km Zaunmaterial eingelagert, insgesamt 850 Rollen mit Zaun und über 20.000 Holzpfosten, welche dafür genutzt werden.
Aus dem Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt sind folgende Ortsverbände im Einsatz: Quedlinburg, Potsdam, Berlin Lichtenberg, Halle (Saale), Dessau, Sangerhausen, Merseburg, Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Burg, Magdeburg, Halberstadt, Wittenberge, Neuruppin.
Das THW unterstützt bislang mit insgesamt rund 1.100 Einsatzkräften aus 62 Ortsverbänden den Bau des Schutzzauns und eines ebenfalls 50 Kilometer langen Elektrozaunes entlang der Landesgrenzen. Täglich sind dort allein rund 100 THW-Kräfte im Einsatz. Die THW-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland arbeiten hierbei eng zusammen. Diese überregionale Zusammenarbeit beschleunigt den Bau des Schutzzauns.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit rund 88.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen.