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Bergisch Gladbach: Feuerwehr erhält digitale Unterstützung im Einsatzdienst

Bergisch Gladbach: Feuerwehr erhält digitale Unterstützung im Einsatzdienst

Die Feuerwehr Bergisch Gladbach hat in einem zweijährigen Projekt die Einführung digitaler Systeme zur Unterstützung im Einsatzdienst pilotiert und erfolgreich eingeführt.

Im Feuerwehreinsatz müssen sich Führungskräfte der Feuerwehr aus unterschiedlichsten Quellen Informationen zur Lagebeurteilung beschaffen. Dies beginnt bereits auf der Anfahrt zu einem Einsatz mit möglichen Straßensperrungen, der teilweise komplexen Erkundung eines betroffenen Objektes wie z.B. Hochhäuser oder Sonderbauten. Weiterhin liefern umfangreiche Nachschlagewerke zu Gefahrstoffen dem Einsatzleiter notwendige Informationen zu den Gefahren an einer Einsatzstelle. Ebenso erleichtert die eingeführte Technik auch den Einsatzkräften im Rettungsdienst die Anfahrt zum Notfallort sowie unterstützt bei der Dokumentation der Einsatzzeiten.

Sämtliche Informationen wurden nun in einer hoch sichereren und georedundanten Privat-Cloud-Umgebung zusammengetragen und können mit unterschiedlichen Endgeräten, wie z.B. Computern im Einsatzleitwagen oder mobilen Tablets für Führungskräfte sowie Smartphones im Rettungsdienst genutzt werden.

So wurden die Einsatzleitwagen (ELW), die erst ausrückenden Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF) aller Einheiten der Feuerwehr sowie einige Sonderfahrzeuge mit diesen Tablets ausgerüstet. Die Rettungsdienstfahrzeuge wurden mit Smartphones ausgestattet. Der jeweiligen Einsatzkraft stehen an einem zentralen, aber mobilen Ort unter anderem folgende Informationen zur Verfügung:

– Alarmierte Fahrzeuge und deren Fahrzeugstatus
– Datenbank mit Objektplänen von über 280 Gebäuden im Stadtgebiet
– Umfangreiches Kartenmaterial mit Lageplanen zu
feuerwehrtechnischen Einrichtungen wie z.B. Hydrantennetz
– Aktuelle Straßensperrungen im Stadtgebiet aus unterschiedlichen
Quellen
– Sicherheitsdatenblätter (Rettungskarten) der Automobilhersteller
– Forstliche Rettungspunkte
– Zentrale Kontaktverwaltung mit unterschiedlichen
Berechtigungsebenen
Weitere Funktionalitäten werden in der nächsten Zeit ergänzt und Vorschläge der Mitarbeitenden geprüft.

Die Integration in die feuerwehreigene IT-Infrastruktur ist zur optimalen Nutzung aus Feuerwehrsicht umgesetzt. Alle Daten können lokal vorgehalten werden, die Aktualisierung erfolgt – bei bestehender Internetverbindung – zentral. Bei einem möglichen Systemausfall ist eine analoge Rückfallebene eingeplant. Die Geräte werden zentral gemanagt und sind besonders gesichert für den Fall eines Verlustes.

Die Umsetzung des Projekts ermöglicht den Feuerwehrführungskräften eine deutlich einfachere und schnellere Informationsbeschaffung und führt letztendlich zu einer besseren und sichereren Bewertung von Einsatzstellen der Feuerwehr.

 
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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