Helmstedt: Zwischenmeldung tödlicher Verkehrsunfall auf BAB2
Helmstedt: Zwischenmeldung tödlicher Verkehrsunfall auf BAB2
Um 08:52 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Helmstedt und Barmke zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf die BAB2 alarmiert. Kurz vor der Anschlussstelle Rennau, Fahrtrichtung Hannover, sollte es zu einem Auffahrunfall zwischen zwei LKW am Stauende gekommen sein. Noch auf der Anfahrt informierte die Leitstelle die ersten Kräfte, dass der LKW zusätzlich brennen sollte. Daraufhin wurde eine erste Alarmstufenerhöhung durchgeführt, um weitere Tanklöschfahrzeuge zur Verfügung zu haben.
Vor Ort bestätigten sich die ersten Meldungen. Ein LKW fuhr auf einen vorausfahrenden LKW auf. Der Fahrer des auffahrenden LKW war in seiner Fahrzeugkabine eingeklemmt, der gesamte LKW samt Auflieger stand jedoch bereits in Vollbrand. Auf der Ladefläche hatte dieser Lithium-Ionen-Akkus geladen, welche durch die Unfall- und Brandeinwirkung ebenfalls beschädigt wurden und selbst Feuer fingen. Der vordere LKW hatte Apfelsaft in einem Tankauflieger geladen, der Fahrer konnte noch rechtzeitig die Zugmaschine abkoppeln und sich (augenscheinlich unverletzt) in Sicherheit bringen. Aufgrund der Lagemeldung wurden diverse Feuerwehren und Spezialeinheiten der Kreisfeuerwehr nachgefordert.
Durch die erst eintreffenden Kräfte wurde umgehend die Brandbekämpfung eingeleitet, doch bereits hier war ersichtlich, dass für den eingeklemmten Fahrer jede Hilfe zu spät kommt. Nach dem Einsatz von mehreren Trupps unter Atemschutz und Vornahme mehrerer Leitungen konnte das Feuer gelöscht werden, des Weitern mussten die geladenen Akkus noch massiv gekühlt werden. Aktuell werden diese zusammen mit einem Bergungsunternehmen kräftezehrend geborgen und entladen. Zum Teil sind diese durch die Hitze miteinander und mit den Auflieger verschmolzen. Erst wenn die Ladung gesichert abtransportiert ist, kann die Bergung des massiv eingeklemmten Fahrer beginnen.
Durch die freigesetzten Stoffe in Folge des Brandes an den Akkus wurde eine Absperrgrenze um die Unfallstelle gebildet. Darin eingesetzte Kräfte konnten nur unter Schutzkleidung und anschließender Dekontamination (Reinigung) diese wieder verlassen. Durch den Fachzug Messen wurden in der Umgebung Messungen in der Luft vorgenommen, diese waren jedoch ohne Erkenntnis.
Bereits jetzt ist zu erwarten, dass dies letztendlich für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ein intensiver Einsatz wird, sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht. In Summe sind rund 130 Kameraden im Einsatz, mit Einheiten aus dem gesamten Landkreis. Durch die Leitstelle wurde zu Beginn des Einsatzes ebenfalls eine Warnung über das Bevölkerungswarnsystem (NINA, KATWARN, Cell Broadcast, …) ausgelöst. Hintergrund war die massive Rauchentwicklung.
Derzeit ist die Richtungsfahrbahn Hannover vollständig gesperrt, dies wird sich über die nächsten Stunden auch weiter hinziehen. Es folgen aufwendige Bergungsarbeiten und voraussichtlich große Reinigungs- und Reparaturarbeiten an der Fahrbahn. Für Unverständlichkeit haben diverse Autofahrer gesorgt, die die Absperrungen an den Zufahrten zur Landstraße bei Barmke bei Seite geräumt haben und so die parallel zur Autobahn verlaufende Landstraße nutzen und zum Teil sogar Fotos machen wollten. Durch die Vollsperrung kommt es innerhalb der Stadt Helmstedt zu massiven Staus.
Der Einsatz wird sich mindestens bis in die Abendstunden noch hinziehen.
Im Einsatz: Ortsfeuerwehr Helmstedt zzgl. diverse. Dauer: ca. 12 Stunden (voraussichtlich).