München: THW beendet nach zwei Wochen erfolgreichen Einsatz in Slowenien
München: THW beendet nach zwei Wochen erfolgreichen Einsatz in Slowenien
In der Nacht auf Sonntag sind die letzten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Slowenien zurückgekehrt. Die ehrenamtlichen THW-Spezialistinnen und Spezialisten beseitigten im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit die starken Zerstörungen, die die verheerenden Überschwemmungen Anfang August verursacht hatten. Die Einsatzkräfte errichteten zwei Brücken, räumten Bachläufe, beseitigten Treibgut sowie Geröll und richteten Straßen wieder her.
Auf Bitten des slowenischen Zivilschutzes entsandte das THW Einheiten für Brückenbau, Räumen und Schwere Bergung in das europäische Partnerland. Täglich rund 50 Einsatzkräfte aus THW-Ortsverbänden aus ganz Deutschland beseitigten in den folgenden zwei Wochen Schäden, die die Überflutungen nach den starken Regenfällen versuchsacht hatten. Insgesamt waren in dieser Zeit 95 THW-Helferinnen und Helfer in Slowenien eingesetzt.
Eine Besonderheit dieses Einsatzes war, dass Inlands- wie Auslandskräfte gemeinsam in den Einsatz gegangen sind. Hintergrund ist, dass in Slowenien Fähigkeiten gebraucht wurden, über die das THW in den Fachgruppen der Ortsverbände verfügt. So unterstützten Expertinnen und Experten der Fachgruppe Brückenbau des Ortsverbandes Freising und des Ortsverbandes Fürth, indem sie zwei Behelfsbrücken vom Typ Bailey in der Stadt Prevalje montierten. Weitere bayerische Ortsverbände unterstützen beim Transport der 80 Tonnen schweren Brückenteile. Die vorgefertigten Teile aus Stahl und Holz sind auf Traglasten von bis zu 30 Tonnen Gewicht ausgelegt.
THW-Spezialistinnen und -Spezialisten aus den Ortsverbänden Berchtesgadener Land und Eggenfelden arbeiteten mit einem Schreitbagger, der so genannten Einsatz-Rettungsspinne, einem 16 Tonnen schweren Kettenbagger und drei Kippern an insgesamt 13 Einsatzstellen. Unter anderem richteten sie gemeinsam mit französischen Einsatzkräften eine 1,5 Kilometer lange Straße über einen Bergpass provisorisch wieder her, räumten Treibgut aus Bachläufen, entfernten Geröll sowie Schutt und unterstützten beim Verlegen von Betonrohren an einer Autobahn. Damit das Wasser wieder frei fließen kann, beseitigte der Schreitbagger an mehreren Regenrückhaltebecken angeschwemmte Baumstämme und Trümmer.
Um den Einsatz in Slowenien möglich zu machen, leisteten auch zahlreiche ehrenamtliche Einsatzkräfte in Deutschland einen großen Beitrag, indem sie Personal disponierten, Fahrzeuge und Material überprüften, kommissionierten, Holzteile und weiteres Material zuschnitten und bearbeiteten und für die Verpflegung der Einsatzkräfte in den Ortsverbänden sorgten.
Alle 95 THW-Helferinnen und Helfer sind wohlbehalten wieder aus dem Einsatz zurückgekehrt und zeigten sich beeindruckt von der großen Dankbarkeit und Gastfreundschaft der slowenischen Behörden und der Bevölkerung.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.