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Wacken: Positives Fazit trotz vieler Herausforderungen

Wacken: Positives Fazit trotz vieler Herausforderungen

Das Wacken Open Air 2023 ist zu Ende und wird auf besondere Weise in die Geschichte des Festivals eingehen. Gestern Nachmittag zogen der Veranstalter, die Ordnungsbehörde, die Polizei, der Rettungsdienst und die Feuerwehr die Bilanz des 32. Heavy-Metal-Festivals in der sonst knapp 2.000 Einwohner*innen zählenden Gemeinde Wacken. Neun unterschiedliche Bühnen wurden zwischen Mittwoch und Samstag von über 200 verschiedenen Bands bespielt und haben die Metalheads in ausgelassene Feierstimmung versetzt.

Das Organisationsteam um die Festivalgründer Holger Hübner und Thomas Jensen war bereits seit Wochen dabei, das Gelände vorzubereiten und auch den Sanitätsdienst sowie den Rettungsdienst beschäftigen die Vorbereitungen immer schon lange vor dem WOA. Die Erfahrung und Kompetenz der unterschiedlichen Gewerke und das umsichtige Verhalten der Gäste haben zu einem grundsätzlich friedlichen und entspannten Verlauf des WOA 2023 beigetragen.

Wäre da nicht das Wetter gewesen! Schon bevor der erste Besucher auf das Gelände kam, hatten unzählige Liter Regen den Aufbau und dann auch die Anreise begleitet, so dass die geplanten Campingflächen innerhalb kürzester Zeit unbefahrbar wurden und die anreisenden Gäste nicht wie geplant auf das Gelände konnten. Alternativcampingplätze am Flugplatz Hungriger Wolf und auf privaten Flächen, die sehr viele Bürger*innen des Kreises Steinburg spontan zur Verfügung stellten, waren erste Lösungen. Viele Gäste mussten dennoch umdrehen und konnten nicht an dem Festival teilnehmen. Das gab es in der bisherigen Geschichte des WOA noch nie.

“Die Sicherheit steht an erster Stelle”, hatten alle Verantwortlichen mit einer Stimme während des permanenten Bewertungsprozesses betont, die Veranstaltung abzusagen oder doch wie geplant durchzuführen. Die Entscheidung fiel zugunsten der Durchführung, wenn auch mit veränderten Bedingungen und weniger Teilnehmenden.

Der Veranstalter, die Ordnungsbehörde und die beteiligten BOS zogen nun trotz aller Wetterkapriolen und daraus entstandenen Herausforderungen ein durchweg positives Fazit. Wacken ist in der Festivalzeit mit über 100.000 Einwohner*innen die drittgrößte Stadt Schleswig-Holsteins. Die fast 300 Einsatzkräfte der RKiSH haben seit Montag auf dem Festivalgelände und in den Wackener Umlandgemeinden von der eigens eingerichteten Rettungswache Wacken insgesamt 175 Einsätze bewältigt. Größere Einsatzlagen blieben glücklicherweise aus. Alle Einsatzzahlen sind im Verhältnis auf die Größe der “Festivalstadt Wacken” mit über 400 Hektar Fläche und den vielen Einwohner*innen absolut normal, sogar eher als unterdurchschnittlich zu bewerten.

Knapp 700 Helfer*innen rund um das DRK Kaltenkirchen haben im Sanitätszelt und an den Unfallhilfsstellen in der Festivalwoche mehr als 3.000 Patient*innen mit allen möglichen medizinischen Problemen behandelt. Hauptsächlich Fußverletzungen forderten das Personal des “WOA-Krankenhauses Wacken” in dieser Woche.

Auch die Feuerwehren hatten einige Einsätze zu bewältigen. Amtswehrführer Mathias Venohr resümierte, dass aufgrund des Wetters auf allradgetriebene Fahrzeuge gewechselt wurde, um den Brandschutz sicherzustellen.

Quelle
Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH Tilo Fritz stv. Pressesprecher
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003 Brandschutz-, Datenschutz- und Sicherheitsbeauftragter, Fachplaner für den vorbeugenden Brandschutz und Anwendungsentwickler

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