Essen: Gas-Hochdruckleitung bei Bauarbeiten beschädigt – Explosionsgefahr
Essen: Gas-Hochdruckleitung bei Bauarbeiten beschädigt – Explosionsgefahr
Heute Nachmittag gingen mehrere Notrufe bei der Leitstelle der Feuerwehr Essen ein, die von einem lauten Abströmen in einer Baugrube berichteten. Die ersten Kräfte der Feuerwehr bestätigten die Meldung. Bei Bauarbeiten im Bereich der Kunstwerkerstraße, zwischen Kersebaumstraße und Westfalenstraße, war es bei Bauarbeiten zu einer Beschädigung einer Hochdruckleitung von Open Grid Europe gekommen. Das Gas strömte in einem ohrenbetäubenden Geräusch, ähnlich einem startenden Düsenjet ab. Bei der Leitung handelte es sich um eine Hochdruckleitung mit 500 Millimeter Durchmesser und einem Betriebsdruck von 14 bar. Umgehend wurde zusammen mit der Polizei damit begonnen, die unmittelbar angrenzenden Gebäude zu räumen. Zeitgleich wurden Messungen durchgeführt, um einen möglichen Explosionsbereich festzustellen. Besonders erschwerend war der Umstand, dass das ausströmende Erdgas, anders als in Niederdruckleitungen, nicht mit einem Odorierungsstoff versetzt und somit geruchlos war. Es fehlte also der typische Geruch von “faulen Eiern”. Um möglichst viele Messungen durchführen zu können, wurde die Feuerwehr zusätzlich von den Stadtwerken Essen mit Messgeräten unterstützt. Da besonders in der Anfangsphase eine akute Explosionsgefahr herrschte, wurde die Warn-App NINA sowie das Warnmittel Cell-Broadcast ausgelöst. Zusätzlich wurde der Brandschutz durch mehrere Monitore sichergestellt. Im Umfeld der Einsatzstelle wurden 40 Gebäude geräumt, rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner mussten sofort ihre Wohnungen verlassen. Sie kamen für die Dauer des Einsatzes in einem Bus der Ruhrbahn oder bei Verwandten und Freunden unter. Während der laufenden Maßnahmen wurde die Gasleitung an zwei Stellen abgeschiebert. Das sich noch in der Leitung befindliche Gas musste dann kontrolliert abströmen. Während dieser Zeit wurden die Maßnahmen der Feuerwehr aufrechterhalten und weiterhin Messungen durchgeführt. Nach rund zwei Stunden war das Gas entwichen und hatte sich mit der Umluft vermischt, sodass keine Gefahr mehr bestand. Wie es zu der Beschädigung kam, ist unklar, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Feuerwehr Essen war mit zwei Löschzügen, mehreren Führungsfahrzeugen, zwei Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug sowie der Freiwilligen Feuerwehren Essen-Steele, Essen-Umweltschutz sowie der Freiwilligen Feuerwehr Essen-Mitte für drei Stunden im Einsatz. Der Grundschutz für das Stadtgebiet wurde durch die Freiwilligen Feuerwehren Essen-Mitte, Essen-Kray und Essen-Horst-Eiberg sichergestellt.