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Mülheim an der Ruhr: Kommunikation beim Stromausfall -120 Einsatzkräfte nehmen an Übung teil

Mülheim an der Ruhr: Kommunikation beim Stromausfall – 120 Einsatzkräfte nehmen an Übung teil

Extremwetterereignisse, Sabotage, Bagger- oder Bohrarbeiten können Gründe für den Ausfall des Telekommunikations- oder Stromnetzes sein. Dann ist auch ein Ausfall des Notrufs 112 von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie des Polizei-Notrufs 110 sehr wahrscheinlich. Ein Rettungswagen könnte nicht mehr gerufen, Informationen zur aktuellen Lage nicht über das Internet oder über den Fernseher eingeholt werden. Auf solch einen flächendeckenden Strom- oder Telekommunikationsausfall ist die Stadt Mülheim an der Ruhr vorbereitet: Am Samstag übten 120 Einsatzkräfte für den Ernstfall. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen-Roten-Kreuz, den Maltesern, den Johanniter, der Deutschen-Lebens-Rettungsgesellschaft, dem Ordnungsamt sowie dem Technischen Hilfswerk wurde das sogenannte Notruf- und Informationspunkt-Konzept entwickelt. Dieses Konzept sieht vor, dass im Ereignisfall 16 Notruf- und Informationspunkte (NIP) von Mitarbeitenden der Organisationen besetzt werden. Diese Punkte dienen als Anlaufstellen, Bürgerinnen und Bürger haben dort die Möglichkeit, einen Notruf abzusetzen oder sich über die aktuelle Lage zu informieren. Seit Anfang des Jahres haben sich die Helferinnen und Helfer der Organisationen mit dem Konzept vertraut gemacht. Am vergangenen Samstag wurde die Theorie in verschiedenen Szenarien erprobt.

Nach 40 Minuten waren alle NIP besetzt

Um 10 Uhr alarmierte die Leitstelle der Feuerwehr die ehrenamtlichen Kräfte. Umgehend begaben sie sich zu ihren Wachen und Unterkünften, rüsteten die Fahrzeuge mit dem Material für die NIP aus und fuhren ihre zugewiesenen Notruf- und Informationspunkte an. Nach circa 40 Minuten waren alle Punkte in der Stadt einsatzbereit. Jeder der 16 NIP übermittelte dann drei Übungseinsätze an die Leitstelle – zum Beispiel der umgestürzte Baum auf der Straße, der gemeldete Herzinfarkt oder eine bewusstlose Person. Zeitgleich kamen die Führungskräfte der Organisationen im Lagezentrum auf der Feuerwache-Broich zusammen. Hier unterstützten sie den Stab der Feuerwehr als Fachberaterinnen und Fachberater. Ziel der Übung war, die Kommunikationswege einem praktischen Test zu unterziehen – von der Notrufaufnahme über Priorisierung hin zur Übermittlung von Einsätzen an die Leitstelle. Das Fazit der Übungsleitung war durchweg positiv: Alle Übungsziele sind erreicht worden, die Abläufe funktionierten gut. Kleine Optimierungen in der Ausstattung der NIP-Materialien werden nun direkt umgesetzt: Damit ist für den Ernstfall alles vorbereitet.

Hintergrund Notruf- und Informationspunkte (NIP):

NIP sind feste oder mobile Standorte, die im Falle eines Notruf-/Telefonnetzausfalls oder flächendeckenden Stromausfalls von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Feuerwehr und Hilfsorganisationen besetzt werden. Von hier können Notrufe per Funk weitergegeben werden. Zusätzlich können Bürgerinnen und Bürger an den NIP Informationen zur aktuellen Situation erhalten. Weitere Informationen finden Interessierte unter folgendem Link:

https://geo.muelheim-ruhr.de/notruf_informationspunkte

 
Quelle
Feuerwehr Mülheim an der Ruhr
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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