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Hagnau: Schweres Arbeitsgerät im Hafen in Schieflage

Hagnau: Schweres Arbeitsgerät im Hafen in Schieflage

Der Einsatz im Hagnauer Westhafen ist immer noch sehr präsent bei den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hagnau.

Die Wehr, die sich in den letzten Jahren von knapp 20 aktiven auf mittlerweile 45 aktive Mitglieder entwickelt hat, war mit Kommandant Paul Böttcher und seinem Stellvertreter als Erste am Einsatzort, und konnten dieses Großereignis von Anfang bis Ende begleiten.

Warum Großereignis? Für alle Beteiligten war es beeindruckend zu sehen, welche Aktivitäten rund um die vollgelaufene Schwimmplattform mit Rammbagger gleichzeitig in Bewegung waren.

Am Morgen des Karsamstages war festgestellt worden, dass sich die Plattform im Neubau des Hafenbeckens, vermutlich wegen des starken Wellengangs in den Stunden vorher, im Wasser auf einer Seite stark gesenkt hatte und das sich darauf befindliche Arbeitsgerät in gefährlicher Schieflage befand.

Wirklich alle Blaulichtorganisationen waren an dem Einsatz beteiligt. Warum? Es musste Folgendes sichergestellt werden: – Keine Gefährdung von Menschen, rund um die Einsatzstelle – Keine Beeinträchtigung der Umwelt, unseres Bodensees. – Sicherung des Pontons mit Rammbagger, um weitere Schäden und Gefahren abzuwenden.

Alle Zahnräder müssen zusammenlaufen und das wurde eindrucksvoll gezeigt. Neben den Feuerwehren Hagnau und Friedrichshafen, waren ganz schnell Kräfte der Ölwehr des Bodenseekreises und der stellvertretende Kreisbrandmeister Dagobert Heß vor Ort. Der verantwortliche Bauleiter des Bauunternehmens konnte ebenso aktiviert werden. In Absprache und mit dem Hinblick auf die drei Ziele mit der obersten Priorität wurde der Einsatz dann abgearbeitet. Dabei war eindrucksvoll zu erkennen, wie routiniert, ruhig und konzentriert die Verantwortlichen in ihrem Prozess waren. Das THW wurde in beratender Funktion hinzugezogen. Einsatzboote zu Wasser gelassen, das DLRG zur Sicherung der Einsatzkräfte bereitgestellt. Ölsperren vorbereitet und sogar am Alpina-Parkplatz ein Bereitstellungsraum für weitere Unterstützungskräfte aufgebaut.

Nachdem die Arbeitsplattform gleichmäßig mit Wasser vollgelaufen war, sank sie auf den Boden des Hafens ab. Mit Tauchern eines privaten Bergungsunternehmens wurde die Stabilität des Pontons und des Rammbaggers bestätigt und ab dann wurden das Aufgebot an Einsatzkräften langsam wieder zurückgefahren. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte ebenso von der unteren Wasserbehörde des Bodenseekreises, die mit Rat und Tat hinsichtlich eventueller Umweltbeeinträchtigungen zur Seite stand.

Für viele Menschen aus Hagnau und der Touristen war es eine wirkliche Attraktion diese Abläufe beobachten zu können.

Dass im Hintergrund diverse Taktikänderungen geräuschlos, routiniert und professionell durchgeführt wurden, haben bis auf die Einsatzkräfte, die anwesenden Bürger und Besucher nicht mitbekommen. Durch die Routine und die geballte Kraft der verschiedensten Organisationen konnten die Ziele: Keine Gefährdung von Menschen, keine Gefährdung des Trinkwasserspeichers und Abwehr von Schäden erfolgreich erreicht werden.

Bis auf Landratsamt und Taucherunternehmen waren alle Beteiligten des Einsatzes ehrenamtliche Bürger hier aus der Region. Insgesamt waren ca. 40 Personen, teilweise von 8.30 bis 15.30 Uhr vor Ort.

Eingesetzte Kräfte:

   - FF Hagnau
   - FW Friedrichshafen
   - FF Überlingen
   - stellv. Kreisbrandmeister Dagobert Heß
   - Kreisfeuerwehrpressesprecher
   - Wasserschutzpolizei
   - Fachberater THW
   - DLRG
   - Landratsamt Bodenseekreis Amt für Wasser- und Bodenschutz
   - Bürgermeister Hagnau Hr. Volker Frede
   - Diverse privatwirtschaftliche Unternehmen
 
Quelle
Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis e. V. Martin Scheerer
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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