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Werne: FEUER 3 – unklare Rauchentwicklung aus einem Gebäude

Werne: FEUER 3 – unklare Rauchentwicklung aus einem Gebäude

Am Donnerstagabend um 18:35 Uhr wurde der Löschzug 1 Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr Werne per digitalem Meldeempfänger mit dem Alarmstichwort “FEUER_3 – unklare Rauchentwicklung aus einem Gebäude” zu einem Einfamilienhaus in die Jahnstraße in Werne alarmiert. Nachbarn hatten Rauch aus dem Haus bemerkt und daraufhin die Feuerwehr alarmiert. Bereits auf der Straße war eine starke Rauchentwicklung aus dem Schornstein des Hauses zu erkennen. Die Erkundung ergab, dass es sich um einen Kaminbrand handelte. Die Drehleiter wurde vor dem Gebäude in Stellung gebracht und parallel hierzu über die Leitstelle den zuständigen Bezirksschornsteinfeger zur Einsatzstelle beordert. Ein Trupp kontrollierte mit der Wärmebildkamera im Gebäude den Ofen mit samt dem Kamin vom Keller bis zum Dach, ob sich dort durch die hohen Temperaturen im Kamin Gefahren im Gebäude ergaben. Ein Trupp unter Atemschutz sollte den Kamin aus dem Drehleiterkorb kehren. Da der Bezirksschornsteinfegermeister nicht zu erreichen war, musste unser Leiter der Wehr Thomas Temmann von Berufswegen selbst Schornsteinfegermeister, selbst zum Kehrbesen greifen. Bei der Kontrolle des Kaminschachtes konnte in einem Versprung eine starke Verstopfung festgestellt werden, welche sich selbst mittels Besen und Zuggewicht nicht lösen ließ. Mit der Wärmebildkamera wurde der verstopfte Bereich lokalisiert und mit einem Stemmhammer der Bereich von außen geöffnet und die Engstelle damit beseitigt. Nachdem die Verstopfung gelöst war, konnte ein starker Funkenflug aus dem Schornstein festgestellt werden und der komplette Kamin gereinigt werden. Vorsorglich wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und Feuerlöscher auf jeder Etage platziert um im Brandfall schnell eingreifen zu können. Die Schuttmulden wurden mit verbrannten Resten aus dem inneren des Kamins gefüllt und diese dann ins Freie gebracht. Kamin- oder besser Schornsteinbrände sind aufgrund der Arbeit der üblicherweise Glück-bringenden Schornsteinfeger heut zu Tage eher selten geworden. Die regelmäßige Schornsteinreinigung bewirkt, dass sich Ruß nicht in größeren Mengen dort ablagern und dann entzünden kann. Ruß in Schornsteinen gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. Namen wie Schmierruß, Glanzruß, Hartruß, Flockenruß zeigen schon, dass es eine Wissenschaft ist und zudem vom Brennmaterial abhängt, welcher Ruß sich wie in einem Schornstein ablagert. Gemeinsam haben die Rußarten alle, dass es unvollständig verbrannte Rückstände sind, die sich jederzeit durch die Flammen im Ofen im Kamin entzünden können. Sehr oft werden Schornsteinbrände verursacht, wenn die Betreiber von Kaminöfen ungeeignete Brennmaterialien verwenden. Behandeltes oder nasses, nicht ausreichend abgelagertes Holz können ebenfalls Ursachen für Schornsteinbrände sein. Denn diese ungeeigneten Brennmaterialien lagern ihren Ruß zwischen den Kehrzyklen der Schornsteinfeger viel schneller und in größeren Mengen ab, als geeignete Brennmaterialien. Die eigentliche Gefahr ist dann die Hitzeentwicklung im Schornstein. Diese wird durch den Kamin durch das Wohnhaus geführt. Die Kontaktflächen zu den Wänden der Wohnräume können dann beim Abbrennen extrem heiß werden. Tapeten oder an der Wand angestellte Möbel können sich dann entzünden und in Brand geraten. Beim Verdacht auf einen Schornsteinbrand ist es daher in jedem Fall angeraten, die Feuerwehr frühzeitig zu alarmieren. Selbst wenn die Kontrolle dann ergibt, dass keine Gefahr besteht: Man ist auf der sicheren Seite. Nachdem die Eigentümerin belehrt wurden einen Schornsteinfeger zu konsultieren und den Ofen nicht mehr zu betreiben, wurde die Einsatzstelle um 21:45 Uhr an diese übergeben. Im Einsatz waren 22 Einsatzkräfte mit fünf Fahrzeugen sowie der Rettungsdienst und die Polizei aus Werne.

 
Quelle
Freiwillige Feuerwehr Werne Pressesprecher Tobias Tenk (Brandinspektor)
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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