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Karlsruhe: Die Feuerwehren im Landkreis können ihren Personalstand weiter ausbauen

Karlsruhe: Die Feuerwehren im Landkreis können ihren Personalstand weiter ausbauen

Die Führungskräfte der Freiwilligen und Werkfeuerwehren im Landkreis Karlsruhe versammelten sich am Samstag, 24. Februar, in der Böhnlichhalle in Walzbachtal zu ihrer diesjährigen Dienst- und Verbandsversammlung. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt begrüßte auch für den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Eckhard Helms die zahlreichen Ehrengäste. Nach Walzbachtal gekommen waren mit ihren Feuerwehren Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Städten und Gemeinden des Landkreises. Mit Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und dem Ersten Landesbeamten Knut Bühler war auch die Landkreisverwaltung vor Ort. Sie wurden begleitet von Vorsitzenden der im Kreistag vertretenen Fraktionen. Daneben nahm aus dem Landtag der Abgeordnete Ansgar Mayr teil und auch von den befreundeten Organisationen aus der Blaulichtfamilie und aus den benachbarten Landkreisen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter. Mit mehreren Musikstücken umrahmte die Feuerwehrkapelle Jöhlingen unter der Leitung von Jürgen Knam die Versammlung. Das Grußwort für die gastgebende Gemeinde sprach Bürgermeister Timur Özcan. In seinem Jahresbericht informierte Eckhard Helms über die vielfältigen Aktionen und Aufgaben des Verbands, in dem neben den 32 Kommunen des Landkreises auch vier Werkfeuerwehren Mitglied sind. “Unsere Jugendfeuerwehren sind der wichtigste Schatz unserer Feuerwehren”, berichtete Helms aus einer jüngst unter den Feuerwehrangehörigen durchgeführten Umfrage. Insgesamt sieht er das Umfrageergebnis als wichtige Aussage für die Zukunftsfähigkeit der überwiegend ehrenamtlich organisierten Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe. “Was oft bemängelt wurde, ist die fehlende Anerkennung und Wertschätzung”, berichtete Helms weiter.

In seinem Jahresbericht ging Kreisbrandmeister Jürgen Bordt ergänzend auf wesentliche Punkte aus seinem umfangreichen schriftlichen Bericht ein. “Die Feuerwehren im Landkreis konnten auch im vergangenen Jahr die Zahl ihrer aktiven Mitglieder wieder steigern und die Frauen haben die Zahl von 500 überschritten”, stellte Bordt als sehr erfolgreiche Entwicklung im Landkreis fest.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel nahm in seiner Ansprache auch auf die aktuelle politische Lage Bezug. Er nannte die großen Aufgaben, denen sich sowohl der Landkreis als auch die Feuerwehren in den vergangenen Jahren insbesondere durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine stellen mussten. Er berichtete auch über die Geschehnisse in Israel vergangenen Oktober und aus der stark betroffenen Partnerregion des Landkreises Sha’ar HaNegev, die unmittelbar an den Gazastreifen grenzt. “Zur Zeit der Angriffe der Hamas hielt sich eine Schülergruppe unseres beruflichen Bildungszentrums Ettlingen dort auf – mitten in einem Gebiet, das binnen weniger Stunden zu einem Kampfgebiet geworden ist. Wir mussten die Jugendlichen sicher und schnell nach Hause bringen. Dafür war es wichtig, dass wir auf die Expertise der Feuerwehren aufbauen konnten, auch beim Thema Notfallseelsorge”, betonte Landrat Dr. Schnaudigel. “Die Reaktionsfähigkeit und die Handlungsstärke der Feuerwehren bilden große Stützen in Krisen wie diesen. Ich habe bereits mehrfach allen Beteiligten im Namen des Landkreises gedankt und ich will das nochmals tun. Das war eine großartige Leistung”, stellte er fest.

Das Landratsamt hat in den vergangenen Jahren in enger Abstimmung mit den 32 Kreiskommunen die Einsatzmittel für den Zivil- und Katastrophenschutz und mit der Aufstellung der Katastrophenschutzzüge die Möglichkeiten für solche Einsätze wesentlich verbessert. “Weil Erfahrungen gezeigt haben, dass immer mehr Einsatzmittel und Sondergerätschaften benötigt werden, die über die reguläre Ausstattung der Feuerwehren und Rettungsorganisationen hinausgehen, hat der Landkreis Nägel mit Köpfen gemacht”, berichtete der Landrat zu den jüngsten Beschlüssen der Kreisgremien. So wurde die Beschaffung einer Mobilen Einsatzzentrale auf den Weg gebracht. Nach der Einrichtung eines “Katastrophenschutz- und Einsatzmittellagers” wurde die technische Weiterentwicklung des operativ-taktischen Führungsstabes für Großschadenslagen eingeleitet. Zuletzt danke Landrat Dr. Schnaudigel dem scheidenden Kommandeur des ABC-Abwehrbataillon 750 “Baden”, Oberstleutnant Daniel Razat, für eine sehr bewährte und gute zivilmilitärische Zusammenarbeit mit der letzten im Kreisgebiet ansässigen Bundeswehreinheit.

Die Delegierten der Kreisfeuerwehren waren am Samstag auch zur Wahl aufgefordert. Wiedergewählt als stellvertretende Verbandsvorsitzende wurde Agathe Meinzer. Die Werkfeuerwehren werden künftig im Verbandsausschuss durch Björn Brenner vertreten. Der Kreisfeuerwehrverband hat auch Ehrungen durchgeführt. Nicole Baureithel, Peter Baum und Daniel Razat wurden mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber ausgezeichnet. Bernd Braun erhielt das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold als höchste Auszeichnung. Für den Sozialfonds des Kreisfeuerwehrverbandes übergab die Freiwillige Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten eine Spende aus dem Erlös eines Benefizkonzerts im Rahmen des Jubiläumsfestes zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr. Zur Unterstützung der Partnerregion in Israel übergab der Verbandsvorsitzende den Erlös einer Spendenaktion an Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

 
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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