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Stolberg: Großbrand in Firma für Abfallwirtschaft im Gewerbegebiet Steinfurt

Stolberg: Großbrand in Firma für Abfallwirtschaft im Gewerbegebiet Steinfurt

Eine große schwarze Rauchwolke zog am frühen Samstagabend aus dem Gewerbegebiet Steinfurt in Richtung Stolberger Innenstadt. Zahlreiche Anrufer meldeten gegen 18.57 Uhr über Notruf ein Brandereignis im Gewerbegebiet Steinfurt mit einer sehr starken Rauchentwicklung. Sofort wurden von der Einsatzzentrale der Feuer- und Rettungswache Stolberg die Einsatzkräfte der Hauptwache und der Löschgruppen Atsch, Donnerberg und Mitte alarmiert. Noch während der Anfahrt in das Gewerbegebiet auf dem Donnerberg meldete der vorbei fliegende Rettungshubschrauber ein großes Schadensfeuer in einem Gewerbegebiet an der Straße “Steinfurt”. Nachdem die ersten Kräfte unter Leitung von Amtsleiter Andreas Dovern die Einsatzstelle erreicht und sich einen ersten Überblick verschafft hatten, wurden weitere zahlreiche Einheiten alarmiert. Die restlichen Löschgruppen des 2. Zuges und der 5. Zug wurden in die Steinfurt beordert, der 4. Zug stellte auf der Feuerwache den Grundschutz für das Stadtgebiet sicher. Zur Unterstützung des Einsatzleiters und zur Koordination der Maßnahmen wurde der auf der Stolberger Wache stationierte Einsatzleitwagen der StädteRegion mit der Unterstützungsgruppe eingesetzt. Im Außengelände des Betriebes brannte auf einer Fläche von über 200 Quadratmetern der meterhoch aufgestapelte Restmüll in einer offenen Müllbox. Die Flammen drohten auf eine direkt angrenzende Halle überzugreifen. In der Halle sind neben Gefahrstoffen auch ein Schadstofflager untergebracht. Sofort wurde eine massive Riegelstellung mit mehreren Strahlrohren von zwei Seiten sowie über die Drehleiter zum Schutz der Halle vorgetragen und gleichzeitig ein Löschangriff durchgeführt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die Anwohner über Radio und der Warn-App “Nina” des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über die Rauchwolke informiert und aufgefordert, vorsichtshalber Fenster und Türen zu schließen. Parallel wurde die Messeinheit Süd der StädteRegion Aachen angefordert, um im Stadtgebiet Luftmessungen durchzuführen. Alle Messungen ergaben keine Feststellung von erhöhten Schadstoffen, die Messungen verliefen negativ. Die Riegelstellung zum Schutz der Halle war erfolgreich. Ein Übergreifen des Brandes auf die angrenzende Halle konnte durch den massiv vorgetragenen Einsatz verhindert werden. Auch die Löschmaßnahmen zeigten deutliche Wirkung. Nach rund 1,5 Stunden Einsatzdauer konnte “Feuer unter Kontrolle” gemeldet werden. Mit einem Radlader der betroffenen Firma wurde der Restmüll auseinander gezogen und gezielt gelöscht. Gegen 22.30 Uhr wurden die ersten der rund 110 Einsatzkräfte aus dem Geschehen ausgelöst. Die Löschgruppe Donnerberg führte noch bis etwa 3.30 Uhr eine Brandwache durch. Am frühen Sonntagmorgen wurde die Brandstelle nochmals kontrolliert. Die Straße “Steinfurt” war während der Löschmaßnahmen komplett gesperrt. Von der Feuerwehr Eschweiler wurde zur Verpflegung der Feuerwehrleute die Komponente “Betreuung/Verpflegung” und von der StädteRegion der Gerätewagen Atemschutz entsandt. Der Fachberater Chemie der StädteRegion war ebenfalls zur Beurteilung der Messwerte der Luftmessung vor Ort. Das THW Stolberg leuchtete unter Leitung von Thomas Johnen die Einsatzstelle mit mehreren Helfern aus. Kreisbrandmeister Bernd Hollands und ein Vertreter der Unteren Wasserbehörde machten sich vor Ort ein Bild der Lage.

Zur Rettung eines Kindes rückten die Beamten der Feuerwache unmittelbar vor dem Großbrand gegen 18.50 Uhr nach Münsterbusch in den Pirolweg aus. Ein Kind war rund sechs Meter hoch in eine Tanne geklettert und kam aus eigener Kraft nicht mehr hinunter. Ein Feuerwehrmann kletterte zum jungen Mann hinauf und brachte ihn sicher auf den Boden zurück.

Zu einem Ausfall der Notrufleitung 112 kam es am Samstagvormittag in den Ortsteilen Gressenich, Schevenhütte und Werth. Das Absetzen eines Notrufes sowohl über das Festnetz wie auch aus dem Handynetz war in der Zeit von etwa 9.30 Uhr bis gegen 12.30 Uhr nicht mehr möglich. Der Netzbetreiber arbeitete mit Hochdruck an einer Lösung der Störung. Die Feuerwehr besetzte sofort die Gerätehäuser, führte Warndurchsagen durch und ließ die Mitteilung über die örtlichen Radiosender verbreiten. Zusätzlich wurde eine Bevölkerungswarnung über die Warn-APP Nina zur Information der betroffenen Einwohner durchgeführt.

Wir möchten an dieser Stelle nochmal eindringlich auf die Warn-App Nina hinweisen. Diese App wird von behördlicher Stelle betrieben und ist kostenlos verfügbar. Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, können Sie wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einem Großbrand erhalten. Die Wichtigkeit dieses Informationskanals wurde gestern wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. An einem Tag wurde von der Feuerwehr Stolberg zweimal auf das Informationssystem zurückgegriffen, um wichtige Warnmeldungen an die Bevölkerung weiterzugeben.

Quelle Kupferstadt Stolberg (Rhld.) / Feuerwehrpresse.biz

 
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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