Flughafenfeuerwehr
Flughafenfeuerwehr
Eine Flughafenfeuerwehr ist eine Betriebsfeuerwehr, die speziell auf die verschiedensten Unfallarten, die auf einem Flughafen oder in der näheren Umgebung aufteten können, ausgerichtet ist.
Aufgaben und Fähigkeiten
Die Flughafenfeuerwehr muss vielen unterschiedlichen Szenarien auf Flughäfen gewachsen sein:
– Der am häufigsten vorkommende Zwischenfall ist, dass ein Flugzeug von einer Roll- oder Startbahn abkommt und in die Wiese rutscht. Dabei handelt es sich um einen reinen technischen Einsatz. Es muss nur sehr schnell gehen, um die Bahn wieder freizubekommen. Andererseits handelt es sich um wesentlich größere Gewichte als bei einem normalen Verkehrsunfall.
– sie muss für vorbeugenden Brandschutz sorgen, wenn ein Flugzeug aus welchem Grund auch immer, eine Notlandung oder eine Bauchlandung durchführen muss. Dabei kann z. B. ein Schaumteppich aufgetragen werden, um die Reibungswärme beim Landen auf dem Flugzeugrumpf abzuleiten, um einen Brand (siehe Brandbekämpfung) im Flugzeug und speziell das Entzünden des Treibstoffes zu verhindern.
– der schwierigste Fall eines tatsächlichen Flugunfalles auf dem Gelände des Flughafens.
– sie muss aber auch bei Flugunfällen außerhalb des Flughafengeländes zum Einsatz fahren. Je nach Entfernung kann sie natürlich meist nur in einer späteren Phase nach den örtlichen Feuerwehren in Einsatz kommen. Hier ist vor allem die Erfahrung gefragt, die die Standardfeuerwehr mit Flugunfällen nicht haben kann.
– aber auch der normale Feuerwehreinsatz innerhalb des Geländes gehört ebenfalls dazu, wenn man bedenkt, dass sich auf einem größeren Flughafen immer bis 100.000 Menschen, also so viele wie in einer mittleren Stadt leben, aufhalten.
– nebenbei gehört auch der standardmäßige Brandschutz z.B. bei Schweißarbeiten oder die Feuerlöscherüberprüfung des gesamten Areals.
Eine Vorschrift der IATA verlangt, dass der entfernteste Punkt des Flughafen-Areals in höchstens drei Minuten ab dem Alarmierungzeitpunkt erreicht werden muss. Um das zu erreichen, müssen oft mehrere einzelne Brandwachen eingerichtet werden. Aber auch an die Fahrzeuge stellt die extremen Anforderungen.
Personal so vielseitig, wie die Aufgaben, muss dementsprechend auch die Ausrüstung und die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen sein. Die Mindestanzahl an hauptberuflichen Feuerwehrangehörigen wird von der Behörde vorgeschrieben, dazu kommen üblicherweise noch eine größere Anzahl von freiwilligen Feuerwehrangehörigen, die sich aus den vielen Flughafenbediensteten rekrutieren.
Fahrzeuge so hat ein großes Flugfeldlöschfahrzeug eine Fahrleistung bis zu 800 kW und erreicht trotz der 40 t Gesamtgewicht eine Geschwindigkeit von 150 km/h in 40 sek. Gegenüber einem normalen Tanklöschfahrzeug hat es wesentlich mehr Wasser bis 12.000 l und Schaummittel an Bord, da es im Einsatz nicht möglich ist, eine Zubringleitung zur Wasserversorgung zu errichten. Eine Feuerlöschpumpe hat üblicherweise eine Leistung von 6.000 l/min und benötigt dazu einen eigenen Motor mit 250 kW, sodass der Tank mit dem Monitor in zwei Minuten leer ist. Solche Fahrzeuge haben üblicherweise eine Besatzung von ein bis zwei Mann.
Natürlich sind als Ergänzung noch einige fast normale Feuerwehrfahrzeuge, wie Rüstlöschfahrzeuge und Einsatzleitfahrzeuge, die in ihrer Ausrüstung den Anforderungen angepasst sind.
Einer der weltweit größten Hersteller von Flugfeldfeuerwehrfahrzeugen ist die österreichische Firma Rosenbauer.