Eiserner Vorhang
Eiserner Vorhang
Ein eiserner Vorhang ist eine Brandschutzeinrichtung im Theater, die die Bühne brandtechnisch vom Zuschauerraum trennt. Eigentlich ist er kein Vorhang, sondern eine feste, feuerhemmende Trennwand, die rauchdicht schließen muss und zusätzlich durch eine Sprinkleranlage mit Wasser gekühlt wird.
In Österreich nach dem Brand des Ringtheaters in Wien seit 1882 gesetzlich vorgeschrieben, in Deutschland ist diese Vorrichtung nach vielen Theaterbränden seit 1889 auch Pflicht.
Der Vorhang, heute oft auch aus Glasfasergewebe und anderen Materialien, muss sich bei Bedarf in nur 30 Sekunden dicht schließen lassen.
Die Einführung vom eisernen Vorhang im Theater markierte eine Wende in dem Theaterbau, es veränderte maßgeblich die Anforderungen an die Theatertechnik, musste doch eine ganze große Wand an einem Stück noch oberhalb der Bühne Platz haben. Die großen und nicht gerade schönen Aufbauten über den Theaterdächern sind auch die äußeren Zeugen dieser Einrichtung. Der ganze Schnürboden erhielt dadurch eine neue Dimension, die Bühnenbildner bekamen neue Freiheit, die Autoren neue Möglichkeiten.
Der eiserne Vorhang in Opern- und Theaterhäusern war eine eindrucksvolle Einrichtung. Viele Häuser habe ihre mächtigen Trennvorhänge von namhaften Künstlern dekorieren lassen; meist wurde diese Bemalung für jede Theatersaison als Wettbewerb neu ausgeschrieben. Für den Gewinner war es eine große Ehre vor jeder Theatervorstellung ein Jahr lang von dem Publikum bewundert zu werden.
Das Sicherheitsbedürfnis des Publikums sollte damit auch noch visuell befriedigt werden. Denn die vielen Theaterbrände in der Zeit der Gasbeleuchtung brachten weltweite Schlagzeilen, da sie immer wieder zahlreiche Todesopfer forderten.
Doch nicht allein der eiserne Vorhang, auch die fortschreitende Elektrifizierung und eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen im Theater hat die Brandgefahr in Theatern verringert. Trotzdem blieb gerade der gut sichtbare eiserne Vorhang als ein vorzeigbarer Inbegriff der undurchlässigen Trennung im allgemeinen Gedächtnis und Sprachgebrauch.