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Eschweiler: Mehr als 350 Chemikalienfässer am Blausteinsee gefunden

Eschweiler: Mehr als 350 Chemikalienfässer am Blausteinsee gefunden

Am frühen morgen erreichte ein Notruf die Feuerwehr, in dem über wild abgeladene Kanister im Bereich des Parkplatzes Blausteinsee gegenüber der Ortseinfahrt Fronhoven berichtet wurde. Unverzüglich machten sich die Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache sowie der Löschzüge Neu-Lohn und Dürwiss auf den Weg.

An der Einsatzstelle wurde ein großer Haufen verschiedener Kanister mit unbekannter Flüssigkeit vorgefunden. An einigen Stellen stiegen leichte Rauchwolken auf und bereits in ca. 30 – 50 Meter Entfernung konnte ein ungewöhnlicher Geruch festgestellt werden. Daraufhin wurde durch den Einsatzleiter Christian Haake das Alarmstichwort auf CBRN2 (Gefahrguteinsatz Stufe 2 von 3) erhöht. In der Folge wurden mit und mit alle Einheiten der Feuerwehr Eschweiler, der Fachberater Chemie, der Kreisbrandmeister sowie Spezialeinheiten aus Herzogenrath, Würselen und Baesweiler alarmiert. Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort.

Nach Eintreffen der ersten Spezialkräfte wurde die Lage vor Ort von Mitgliedern des Messzug Eschweiler unter spezieller Schutzkleidung erkundet. Die Einsatzkräfte konnten feststellen, dass es sich vermutlich um verschiedene Säuren und Laugen handelte und dass mehrere Kanister Leck geschlagen waren. Eine genaue Zuordnung der Stoffe konnte nicht unmittelbar erfolgen.

Daraufhin wurde in Abstimmung mit Ordnungsamt und Umweltamt ein kraft- und zeitaufwändiger Einsatz gestartet. Alle Kanister wurden von Hand unter Schutzkleidung und Atemschutz auf Container eines Fachunternehmens geladen und von diesem abtransportiert. Die Leck geschlagenen Kanister wurden in Spezielle Überfässer verpackt, um einen weiteren Stoffaustritt zu vermeiden. Nach und nach waren über 20 Atemschutztrupps hierzu im Einsatz. Aufgrund der schweren Arbeit unter der Schutzkleidung konnte jede Einsatzkraft nur ca. 20 – 25 Minuten am Stück eingesetzt werden. Danach musste dann die Schutzkleidung gereinigt (dekontaminiert) und gesichert ausgezogen werden.

Nach Bergung und Abtransport sämtlicher Behälter konnte die Einsatzstelle dann gegen 16:30 Uhr an das Ordnungsamt der Stadt Eschweiler sowie das Umweltamt der Städteregion Aachen übergeben werden. Durch diese wurde ein Spezialunternehmen beauftragt, das durch die ausgelaufenen Chemikalien verschmutzte Erdreich aufzunehmen und zu entsorgen. Diese Arbeiten starteten unmittelbar nach Ende des Einsatzes der Feuerwehr.

Während des Einsatzes wurden die Einsatzkräfte am Abrollbehälter Betreuung der Feuerwehr Eschweiler mit Kalt- und Warmgetränken sowie Brötchen und Bockwurst versorgt. Besonders zu erwähnen ist, dass der Wirt des benachbarten Gasthof Rinkens dazu kostenlos für alle Einsatzkräfte vor Ort Pommes Frittes servierte!

Gegen 18:00 Uhr endete dann dieser lange und harte Einsatz auch für die letzten Einsatzkräfte. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehren aus Eschweiler, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen waren Kräfte der Polizei sowie der Kriminalpolizei, Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Eschweiler, Mitarbeiter und Fachberater des Umweltamtes der Städteregion Aachen und zwei Spezialunternehmen zur Entsorgung und Bergung vor Ort.

Quelle: Feuerwehr Eschweiler / Feuerwehrpresse.biz

 
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Maik Levermann

Leiter der Redaktion Feuerwehrpresse seit 2003

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