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Gangelt: Eine verletzte Person bei Großbrand in Spedition

Gangelt: Eine verletzte Person bei Großbrand in Spedition

Die Feuerwehr Gangelt wurde heute Nachmittag um 15:31 Uhr zu einem Großbrand im Gewerbegebiet Gangelt-Birgden alarmiert. Dort standen mehrere Lastkraftwagen nebst Anhänger in Vollbrand. Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle konnten die Feuerwehrleute aus der gesamten Gemeinde Gangelt dichten Rauch über den Ortsteil Birgden aufsteigen sehen. Aus bislang ungeklärter Ursache war in einer Spedition am Hoferweg ein Sattelzug in Brand geraten. Das Feuer griff äußerst schnell auf die beiden angrenzenden Sattelzüge über, sodass bei Eintreffen der Feuerwehr gleich drei Sattelzüge in Vollbrand standen. Durch die enorme Hitze drohte das Feuer auf Gebäudeteile und weitere Fahrzeuge überzugreifen.

Bei dem Versuch schlimmeres zu verhindern, zog sich zudem ein Mitarbeiter der Spedition schwere Verbrennungen zu und musste zur weiteren Behandlung in ein nahe gelegenes Krankenhaus transportiert werden. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung wurde der ABC-Zug des Kreises Heinsberg alarmiert, um Messungen auf Gefahrstoffe im Wirkungsbereich der Rauchwolke durchzuführen. Gleichzeitig wurde zur Vorsicht die Bevölkerung vor den Rauchgasen über die Warnapp Nina und über Radiodurchsagen gewarnt. Zusätzlich zu einem massiven Löschangriff wurden die angrenzenden Gebäude mit einer so genannten Riegelstellung geschützt. Hierzu wird eine Art Wasserwand zwischen den brennenden Lkw und der zu schützenden Halle aufgebaut, um so die Wärmebelastung für die Halle zu minimieren. Zwei Lkw hatten Kunststoffe geladen, welche mit Hilfe von Löschschaum gut eingedämmt werden können. Aus diesem Grund wurde der Abrollbehälter Schaum des Kreises Heinsberg zur Einsatzstelle nach Gangelt-Birgden entsendet. Der dritte Anhänger war jedoch mit Aluminiumgranulat beladen. Aluminiumgranulat brennt sehr heiß und bei Löschversuchen mit Wasser besteht die Gefahr, dass das Wasser in Sauerstoff und dem explosiven Wasserstoff gespalten wird. Effektive Löschmittel für Aluminiumbrände sind zum einen spezielle Metallbrandlöschmittel (Metallbrandpulver) oder trockener Sand. Glücklicherweise erklärte sich die Sandgrube Davids aus Geilenkirchen spontan bereit, die Löscharbeiten mit mehreren Lkw-Ladungen trockenem Sand zu unterstützen. Zudem stellte der Bauhof der Gemeinde Gangelt einen Radlader zur Verfügung, mit dessen Hilfe der trockene Sand auf die Brandstelle aufgetragen werden konnte. Da sich der Fahrer bei den Löscharbeiten in den Gefahrenbereich hätte begeben müssen, übernahm eine Einsatzkraft der Feuerwehr, unter leichtem Atemschutz, die Arbeiten mit dem Radlader.

Da sich der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Gangelt zum Zeitpunkt der Alarmierung nicht einsatzbereit in der Werkstatt befand, wurde der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Geilenkirchen zur Unterstützung der Einsatzkräfte entsendet. Zudem unterstützte die Drohneneinheit der Feuerwehr Wassenberg die Einsatzleitung mit Luft- und Wärmebildaufnahmen, um eine bessere Übersicht über die Einsatzstelle zu erhalten.

Da die Löscharbeiten bei sommerlichen Temperaturen um die dreißig grad sehr kräftezehrend für die Einsatzkräfte waren, versorgte die Einsatzeinheit NRW des Malteser Hilfsdienstes die Feuerwehrleute mit kalten Getränken und kleineren Snacks. Die drei beteiligten Lastkraftwagen wurden durch den Brand völlig zerstört. Zudem wurden mindestens fünf weitere Pkw durch die enorme Hitzestrahlung schwer beschädigt. Teilweise zersprang die Windschutzscheibe, teilweise schmolzen Nummernschilder, Lampen und Stoßstangen. Ein Übergreifen auf die Halle sowie eine Ausbreitung des Feuers auf die Pkw konnte jedoch verhindert werden. Bürgermeister Guido Willems machte sich persönlich vor Ort ein Bild von den Lösch- und Rettungsarbeiten der Einsatzkräfte und dankte den ehrenamtlichen Kräften für die gute und zielgerichtete Arbeit. Er freute sich, dass die gut aufgestellte und schlagfertige Feuerwehr der Gemeinde Gangelt bei diesem besonderen Einsatz auf die schnelle und unkomplizierte Hilfe der Einsatzkräfte aus dem Kreis Heinsberg und dem privaten Unternehmer setzen konnte.

Da sich alle Einsatzkräfte der Feuerwehr Gangelt im Einsatz befanden, stellte die Feuerwehr Geilenkirchen den Grundschutz für die Gemeinde Gangelt sicher. Um im Falle eines eventuellen Paralleleinsatzes zeitnah Hilfe leisten zu können, wurden hierzu jeweils ein Löschfahrzeug aus Geilenkirchen-Würm und aus Geilenkirchen-Teveren gemeinsam mit einem Führungsfahrzeug der Feuerwehr Gangelt am Feuerwehr-Gerätehaus Gangelt postiert. Nach rund vier Stunden konnten die ersten der rund einhundert Einsatzkräfte herausgelöst werden. Zuvor bedankte sich der Einsatzleiter Günter Paulzen bei allen eingesetzten Kräften für die gute Leistung und die sehr gute Zusammenarbeit. Die Löscheinheit Birgden stellte anschließend noch eine Brandwache und führte kleinere Nachlöscharbeiten durch.

 
Quelle
Freiwillige Feuerwehr Gangelt Pressestelle BOI Oliver Thelen
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